Die Kundalini-Schlangen

Ein Traum

Kurz nach meinem 55. Geburtstag erscheint dieser Traum im Spiegel meines Bewusstseins.

Bevor ich in das Haus der Freundin eintrete, bleibe ich in der Tür stehen, da ich weiß, dass sie zwei Schlangen hat. Noch sind sie nicht zu sehen. Die Freundin sagt, ich solle langsam bis in die Raummitte gehen. Jetzt kommt die schwarze Schlange von links, die rote Schlange bleibt rechtsseitig. Sie kriechen nicht auf dem Boden, sondern hängen bzw. schlängeln sich immer vertikal in die Höhe, wie jetzt an den beiden Türpfosten. Beide Schlangen haben etwa Armesdicke und die Körperlänge eines ausgewachsenen Menschen.

Die Umarmung der Schlangen – Suminagashi-Prozess, fixiert & gedruckt auf japanischem Reispapier, 2023
 

Auch ein Mann ist anwesend, der mir gefällt, der gut zu mir passt wegen seiner geistigen Einstellung, Denkweise und Erfahrung. Er zeigt mir farbige Bilder, die zunehmend Mandala-Charakter annehmen und schließlich ganz alten, ausgeblichenen tibetischen Thangkas* gleichen. Das auf dem Bild dargestellte Geschehen lässt sich nur erahnen, ist transzendenter Natur: In einem naheliegenden Wald werden Opferhandlungen ausgeführt. Zwischen den hohen Bäumen knien Gruppen von Menschen am Boden, halten Opferschalen in den Händen. Die Farben des seidenen Thangkas sind Goldgelb, Rot und Grün.

Die Freundin schließt nun die Tür des linken Raumes (Bad), an der ich die schwarze Schlange zuletzt wahrgenommen habe. Sie sagt mir, dass die Schlange sprechen kann und sie einmal gerufen hat: „Marion komm!“ Der Mann ist müde, lässt den Kopf hängen. Er meint, der Luftraum sei zu angefüllt, und er öffnet ein Fenster. Er will mich küssen. Ich verabschiede mich, ziehe meine braune Wildlederjacke an und gehe nach draußen. Unterwegs erschrecke ich wegen einer mächtigen Schlängelbewegung am Rücken – und dann kommt plötzlich die schwarze Schlange aus meinem linken Ärmel heraus, schnurrt wie ein Kätzchen, leckt mir die linke Hand, schlängelt sich dann zum rechten Arm herüber, wo sie ihren eigenen Schwanz ergreift, der dort aus dem rechten Ärmel herausguckt. Sofort begebe ich mich wieder in das Haus der Freundin, um ihr die Schlange zurückzubringen. (18.3.2002)

UROBOROS (Acryl auf Papier)

* Thanga

Ein Thangka ist ein handgemaltes Rollbild des tantrischen Buddhismus. Im tibetischen heißt es „than-ka“, das Wort „than“ bedeutet flach, und die Nachsilbe „ga“ steht für die Malerei. Das Thangka ist also eine Malerei auf einer ebenen Fläche die aufgerollt und transportiert werden kann. In Tibet wird das Thangka zur Meditation oder zu traditionellen Zeremonien verwendet oder auch als transportables Lehrmittel um die buddhistische Philosophie der nomadischen Bevölkerung zu veranschaulichen.

Auf mein Abenteuer mit SUMINAGASHI gehe ich in meinem nächsten Blogeintrag ein.

Und weiter … immer der Nase nach –

im Moment kitzelt und werkelt der Duft des Blauen Lotos (Wasserlilie) durch die Blütenblätter der Energiezentren

von Herzen

Sundra

Schlangen-Mandala, Farbstift

Der Schmetterlingstraum

Schmetterling (Acryl auf Zeitung)

SCHMETTERLINGSTRAUM

Einst träumte Dschuang Dsi, dass er ein

Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling,

der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wusste von

Dschuang Dsi. Plötzlich wachte er auf: Da war er wieder

wirklich und wahrhaftig Dschuang Dsi. Nun weiß ich nicht,

ob Dschuang Dsi geträumt hat, dass er ein Schmetterling

sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, dass er

Dschuang Dsi sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dsi und

dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist.

So ist es mit der Wandlung der Dinge.

(Dschuang Dsi, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland)

       „Sich erinnern heißt nach innen schauen,   
das unsichtbare eigene Sosein wahrnehmen.“  
    Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf …
Träume sind Geschenke aus der Welt des Ewigen.  

 „Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken“.
(Novalis /1772-1801)

Tuschespuren

Im Zentrum

hu hu – ha ha, der Bär ist los

er tanzt um mich und kratzt am Schloss

———- was kratzt es mich ———-

mit meinem Honig will ich dienen

dem ganzen Volk der Bienen.

In der spontanen Tuschespur

wird etwas festgehalten, was eigentlich unfassbar ist

– ein flüchtiger Augenblick, der uns wie ein Hauch oder ein Flüstern streift,

 doch gleichzeitig wie ein Donnerschlag

auf das Wesentliche des Daseins hinweist: 

den Schöpfungsakt aus dem NICHTS, 

der in jedem Moment,

mit jedem Atemzug und Lidschlag aufs Neue stattfindet.

Kein Zeitpunkt gleicht dem anderen,

jeder Moment ist einzigartig und schöpferisch,

ist Teil des dauernd fließenden Lebensstroms.

mit unendlich vielen Möglichkeiten und Erfahrungswerten.

Jedes Bild

trägt diesen unsichtbaren Stempel eines schöpferischen Augenblicks,

der in einer dynamischen Wechselbeziehung steht zu

einem bestimmten menschlichen Lebens- und Erfahrungsbereich.

Unser auf Verstehen ausgerichtetes Auge will etwas erkennen,

sucht die Logik, das System, das Aussageziel –

und wird NICHTS von alledem finden.

Auch ich stehe jedes Mal ehrfürchtig staunend

vor diesen wie von selbst entstandenen geheimnisvollen SPUREN,

die mir so plötzlich aus dem NICHTS entgegentreten.

Mein Tun besteht lediglich darin, immer vorbereitet zu sein:

Papier, Tusche und Pinsel befinden sich in Reichweite.

Wenn „es“ mich dann drängt – wenn es an die Tür klopft –

tauche ich den Pinsel in die Tusche,

halte ihn über das willkürlich gewählte Blatt,

 Vorstellungen und Erwartungen treten zurück…

im Fluss des Augenblicks entsteht die

TUSCHESPUR

blitzartig,

in Sekundenschnelle,

wie von unsichtbarer Willenskraft gelenkt,

die auch in einem bestimmten Moment festlegt,

wann das Werk vollendet ist. 

Wo zuvor noch weiße LEEREwar,

steht nun explosionsartig

ein STRICH, 

ein K r e i s , 

ein Liniengefüge. 

Der gewaltige Moment eines Gewitters

mit Blitz und Donner

hat seine SPUREN hinterlassen.

So entstehen mit einfachsten künstlerischen Mitteln

und kraftvoll bescheidenen

Pinselstrichen diese Bilder

in EINEM Moment

innerer Empfängnisbereitschaft für das Unbekannte,

das vor meiner inneren Tür

um Einlass gebeten hat.

Seelenschwingung

Aus jedem Bild spricht eine lebendig dynamische Urkraft, eine kreative Spontaneität, die sich an keine Regeln hält. Die Sicherheit des Vollzugs spricht für sich. Nichts Beschönigendes, kein schmückendes Beiwerk. Das Wesen eines Moments offenbart sich – einfach, schlicht,

bescheiden vor der LEERE des Bildgrundes, dem NICHTS mit dem Potential aller Möglichkeiten. Jenseits von Formen, Symbolen und Farben stellt sich in einem Pinselschlag die Geschichte des Universums und damit auch die Geschichte menschlichen Erlebens dar im dynamischen Wechselspiel von Leere und Fülle, Ruhe und Bewegung, Weiß und Schwarz. Die schöpferische Kraft dieser Einen unsichtbaren und unfassbaren Wirklichkeit kann sich nur in einem Moment der Stille und grenzenlosen Leere offenbaren.

Aus diesem Potential eines schöpferischen Augenblicks kann der offenherzige Betrachter schöpfen. Das Wesentliche kann in seiner einfachen Bescheidenheit genau so überraschend an unsere Tür klopfen und aus unserer Wesenstiefe hervorquellen wie der schöpferische Impuls (der „Anklopfer“), der diese Bilder entstehen ließ. Das Eigentliche, aus dem alles Leben hervorgeht, das jedem Leben innewohnt und zu dem das Leben wieder zurückkehrt, lässt sich NICHT in Bildern und Worten erfassen. Es kann sich plötzlich offenbaren, wenn NIEMAND da ist, der sich mit dem Denken identifiziert. So kann uns auch in diesen Bildern nur eine SPUR des allgegenwärtigen schöpferischen Wirkens wie ein Hauch anwehen und unser Vertrauen in den natürlichen Fluss des Lebens erwecken und stärken.

Am Brunnen

Die Kraft des Ganzen

Weltendiener

EinBlick

in unsere menschliche Natur

Tat Tvam Asi

Gib der Medusa eine Stimme – Teil 2

Peter Paul Rubens Haupt der Medusa (Wikipedia)

Das kollektive Unbewusste im 12. Haus

Die totale Mondfinsternis vom 16. Mai 2022 auf 26° Stier/Skorpion steht in enger Konjunktion mit dem Fixstern Algol im Sternbild Perseus und wirkt wie ein Gegenmittel zu der im November 2021 stattgefundenen Algol-Finsternis. Die Karmas brennen lichterloh und lösen sich auf! Was auch immer geschieht, es ist außer Kontrolle. Und das für etwa sechs Monate oder noch viel länger….

Für die Menschheit (das kollektive Wir) beginnt ein großer Akt der Enthüllung, wenn wir den Mut haben, uns dem Schatten zu stellen und das lang Unterdrückte, das sich nun unkontrollierbar zeigt und nicht mehr verdrängen lässt, direkt anzuschauen – oder auch indirekt, neutraler anschauen – mit Hilfe des Spiegels der Medusa.

Wir können den Energien des 12. Hauses nur dann gefahrlos gegenübertreten, wenn wir gut vorbereitet sind, wenn wir Selbstvertrauen, Mut und genügend Selbstsicherheit entwickelt haben und bereit sind, uns selbst und anderen zu vergeben. Rachegelüste und die Suche nach einem Schuldigen im Außen oder Innen verstärken nur das Chaos und bringen keine Befreiung. Wir dürfen uns darin üben, die Situation so anzunehmen, wie sie ist und uns so zu lieben, wie wir sind – Frauen und Männer mit verborgenen, menschlichen Schwächen.

Wir sehen ein gut besetztes 12. Haus, das vom Erdzeichen Stier und der Venus regiert wird, mit Merkur, Sonne, dem nördlichen Mondknoten und Uranus sowie dem furchterregenden Fixstern Algol in direkter Umarmung mit der Sonne. Außerdem hat Algol noch relevante Aspekte zu Saturn, Mond, Neptun und Pluto. An dieser Besetzung im Haus des kollektiven Unbewussten können wir schon eine erste Bestandsaufnahme unserer Schattenthemen und verborgenen Schwächen vornehmen.

Wir verdrängen das, was unsere Identität oder unser Selbstbild bedroht, was unerträgliche Angst oder Schmerz hervorruft oder Schande, Scham und Demütigung über uns bringen könnte. Wir verdrängen Gefühle, Triebe, Bedürfnisse, Wünsche und Gedanken, die in unserer Kindheit nicht akzeptiert wurden. Wir verdrängen Erfahrungen, welche unsere innere und äußere Ordnung bedrohen – eine Ordnung, die besonders gefährdet ist, wenn eine Seite unseres Wesens auf Kosten der anderen Seite aufgebaut wurde. Je mehr wir uns mit nur einer Seite identifizieren – zum Beispiel „nur ein Mädchen…“ –, desto mehr brauchen wir den Ausdruck der gegenteiligen Eigenschaften.

Mit der Stier-Sonne in 12 besteht ein großes Maß an Geltungsbedürfnis, Besitzdenken, Rechthaberei und Genusssucht, ein Festhalten am Gewohnten, Faulheit und Trägheit, was jedoch nicht erkannt, sondern verleugnet und auf andere projiziert wird.

Wir fürchten uns vor den inneren Dämonen – den Unterdrückern und Verfolgern, die uns in Gestalt von Saturn als „Hüter der Schwelle“ das Messer an den Hals oder an das Geschlecht setzen und uns zu einer Entscheidung, Integration oder einem Bekenntnis zwingen, und wir fürchten uns vor der Wucht und Macht der sich befreienden wütenden Energien, die wir seit Äonen permanent in Schach halten.

Uranus in 12 zeigt ein unterdrücktes Bedürfnis nach Freiheit, Unabhängigkeit und individuellem Selbstausdruck – bei gleichzeitigem innerem Aufruhr. Viele Menschen haben Angst, ihre persönliche Eigenart zu enthüllen, geben sich nach außen hin konservativ und angepasst, sind aber innerlich sehr individualistisch, eigenwillig und in permanentem Aufruhr. Der innere Zwang und Druck, der aus ihrer Spaltung von innerer und äußerer Person resultiert, nimmt zu und führt zu einem hoch belasteten Nervensystem, ständig wechselnden Geistesverfassungen und dramatischen Bewusstseinsschwankungen. Man fühlt sich zu sozial Unangepassten und vielleicht auch zu einem spirituellen Weg hingezogen, zieht es aber vor, sein Privatleben mit dem vertrauten Freundeskreis zu pflegen, aus Angst vor Zurückweisung, vor Veränderung, aus Bequemlichkeit und Trägheit.

Je mehr wir uns aus Leid, Verzicht, Mangel, Minderwertigkeit, Selbsthass oder Angst deformieren und verbiegen, desto eher ziehen wir dunkle, dämonische Energien an, die sich von diesen astralen und mentalen Formen nähren, zu einem selbstzerstörerischen Handeln beitragen und jeden Versuch, aus dem Teufelskreis auszusteigen, sabotieren. Im Gegenzug kann eine neue, noch unbearbeitete Energie, wenn sie mit Liebe, Achtung und Respekt genährt wurde, zu einem Träger der guten Kräfte im Universum werden.

Die Stellung von Algol, dem ‚Teufelskopf auf der Vollmond-Finsternis-Blutmond-Achse in Stier-Skorpion, zeigt, welche seelische Kraft oder welcher Seelenanteil vergewaltigt, entehrt und dämonisiert worden ist – die weibliche Schöpferkraft, die Anima, die Kraft der Frau und die Kraft von Mutter Erde.

Der Stern der Medusa und seine Geschichte

Seit Jahrhunderten wird der Fixstern Algol im Sternbild Perseus mit dem furchterregenden Gorgonenhaupt der Medusa in Verbindung gebracht. Medusa ist in der griechischen Mythologie ein weibliches Ungeheuer mit Schlangenhaaren und scharfen Zähnen, das diejenigen, die ihr in die Augen schauen, in Stein verwandelt. Die Kenntnis des Mythos der Medusa ist von großer Bedeutung, um die Wirkungen zu verstehen, die Algol im Horoskop erzeugen kann, sowohl im Geburtshoroskop eines Menschen als auch in einem Ereignishoroskop wie dem einer Finsternis.

Es gibt mehrere Versionen der Geschichte, ich berufe mich auf Ovid (Metamorphosen) und die Ilias von Homer.

Im Sternbild Perseus, im 26. Grad des Stieres, funkelt der Doppelstern Algol, das „Gorgonenhaupt“. In Homers Ilias heißt es: „Das monströse Haupt der Gorgone, das schlängelnde Drachengräuel“ – ein abgetrenntes Haupt, das alle, die es sahen, zu Stein werden ließ. Dieses schreckliche Schicksal ereilte nur Männer und einige Tiere, keine Frauen. Perseus musste aufpassen, dass er das abgeschlagene Haupt nicht ansah. „Die Medusa offenbart allen, die sie ansehen, das Ausmaß ihres Todes“.

Eine andere Quelle schreibt: Ursprünglich wurde die Medusa in Libyen als Schlangengöttin verehrt. Ihre Dreadlocks verrieten ihre afrikanische Herkunft. Ihr Name bedeutet übersetzt „souveräne weibliche Weisheit“, obwohl er in der anderen Legende, in der sie eine der drei Gorgonen war, „Herrscherin“ oder die „Regierende“ bedeutete. Die wilden Dreadlocks der Medusa werden hier als Ausdruck kreativer Selbstentfaltung oder Abgrenzung dargestellt. Dread heißt „Furcht“, und die Dreadlocks sind auch noch heute ein Symbol von Individualität und eine Form der Rebellion gegen traditionelle Konventionen und Einschränkungen.

Der römische Dichter Ovid schrieb: „Mehr als alle anderen war sie [Medusa] für ihre Schönheit berühmt … Worte würden nicht ausreichen, um die Pracht ihres Haares zu beschreiben, die wunderbarste aller ihrer Reize – ein Freund erklärte mir, er habe ihre schöne Haarpracht gesehen“ ( Ovid Metamorphosen).

Er erzählte, wie die einst schöne Medusa als Priesterin im Tempel der Athene von Neptun/Poseidon dem Gott der Meere, vergewaltigt wurde und dafür von der beleidigten Athene, die als Göttin der männlichen Weisheit und der Wissenschaft eine schlechte Meinung von der älteren, priesterlichen Art von Weisheit hatte, bestraft und verflucht wurde, wobei sich ihre schönen Locken in zischende Schlangen verwandelten. Zuvor hatte sie ihre Unsterblichkeit verloren (von den drei Gorgonen war sie die sterbliche), dann verlor sie ihre Schönheit durch den Zorn der Athene, und schließlich verlor sie ihren Kopf, indem sie von Perseus enthauptet wurde, während sie mit den anderen Gorgonen in einer Höhle schlief.

Die Griechen schufen eine schöne Abbildung von Sternbildern am Himmel, die sich um den Helden Perseus drehen.

Athenes Fluch verwandelte Medusa in ein Ungeheuer mit schlangenförmigen Haaren, einer heraushängenden Zunge, riesigen Zähnen und Augen, die den Betrachter in Stein verwandelten. Den Zorn der Göttin, die ihren Ehrgeiz nicht überwinden konnte, bekamen auch Medusas Schwestern zu spüren, die sich in ähnliche Ungeheuer verwandelten und als „Gorgonen“ bekannt wurden.

Athene war mit dieser Strafe noch nicht zufrieden und bat Perseus, den Sohn von Danae, ihr den Kopf der Medusa zu bringen. Hermes (Merkur), Hades (Pluto) und Athene halfen Perseus bei dieser schwierigen Aufgabe. Merkur gab Perseus einen magischen Kopfschmuck, eine magische Tasche und geflügelte Sandalen mit. Pluto gab ihm den Helm der Unsichtbarkeit, Athene gab ihm ein sichelförmigesSchwert, um Medusas Kopf leichter abzuschneiden, und ihren blanken Schild, der für sie sehr wertvoll war, und warnte ihn:  „Nimm keinen Augenkontakt mit diesem Ungeheuer auf, sonst wirst du versteinert. Benutze diesen Schild als Spiegel, geh rückwärts, nähere dich dabei der Medusa und reflektiere ihr Bild in ihrem Schild. Sodann schneide ihr den Kopf ab“.

Perseus befolgte ihren Rat und schlug Medusas Kopf ab, ohne sie dabei anzusehen. Er trennte den schlangenhaarigen Kopf der Medusa von ihrem Körper, gerade als sie ihren tödlichen Blick auf ihn warf. Doch es gab etwas, das Athene nicht wusste. Medusa wurde in der Nacht, in der Poseidon sie vergewaltigte, von dem mächtigen Gott der Meere schwanger. In dem Moment, in dem das Schwert den Kopf der Medusa von ihrem Körper trennte, kamen das geflügelte Pferd Pegasus und der Riese Chrsyar aus ihrem Körper hervor.

Weiter erzählt der Mythos, dass das Blut aus der linken Vene von Medusas abgetrenntem Kopf tödliches Gift enthält, während das Blut in der rechten Vene eine Medizin ist, die die Macht hat, Tote wiederzubeleben. Es wird noch wird erwähnt, dass Athene diese Medizin, die ein Gegenmittel zum tödlichen Gift ist, dem Gott der Heilkunde, Asklepios, geschenkt hat. Das Wort Medikal oder. Medizin kommt von derselben Wurzel ‚med’ wie Medusa, und auch der Name der Zauberin Medea, die im antiken Griechenland als Mutterfigur, die ihre Kinder tötete, verflucht wurde, stammt von dieser Wurzel. Aus diesem Grund verwenden Bildhauer und Maler den Kopf der Medusa als Schutzsymbol, um böse Geister abzuwehren.

Dämonisierte Schlangenkraft

In der Antike und den frühen Hochkulturen waren die Schlangen heilig und wurden als die verkörperte Weisheit angesehen. Sie galten als heilig und weise, weil sie mit ihrem Bauch und ihrem ganzen Körper in Kontakt mit der Erde waren. ‚Schlange’, Naga oder Aramu war auch der Name von weiblichen und männlichen Eingeweihten, die die mächtige Schlangenkraft beherrschten.

Bis um 750 v. Chr. war das Ganzkörperbild der Medusa in Griechenland noch ein zentraler Bestandteil des alten Artemistempels. Doch bald darauf wurde das heilige Bild der Gorgone Medusa als antikes Symbol für weibliche Macht und Weisheit völlig inakzeptabel. Im 6. Jh. v. Chr. wurden ihre Riten gestört, ihre Heiligtümer überfallen, die heiligen Haine abgeholzt, ihre Priesterinnen geschändet und ihr Bild entweiht. Ihre Bilder (wie auch die Frauen selbst) wurden beherrscht und domestiziert. Ihr Gesicht wurde als Maske auf kunstvollen etruskischen Laternen und Öfen verwendet, wahrscheinlich wegen ihrer Beziehung zum alchemistischen Feuer.

Obwohl die Gorgonenmaske in der ländlichen Bevölkerung weit verbreitet war, wurden ihre weibliche Weisheit, ihre Naturkräfte, ihre schöpferischen, zerstörerischen und regenerierenden Kräfte dämonisiert und als böse dargestellt. Der Kopf der Medusa wurde zu einem schrecklichen, hässlichen Monster gemacht – die meisten Ungeheuer waren weiblich oder von der Erde geboren. Medusas populärstes Bild wurde das ihrer Niederlage im athenischen Mythos von Perseus. Bemerkenswert die Sicht des Fotografen: Das Schwert als Kastrationswerkzeug befindet sich in Höhe des Geschlechts…

Perseus von Benvenuto Cellini (Wikipedia Creative Commons)

Kein Tier verkörpert das sogenannte ‚Böse‘ so gut wie die Schlange – besonders im Christentum. Laut Altem Testament ist es die Schlange, die Eva dazu überredet, in den verhängnisvollen Apfel zu beißen, der für sie das Ende vom Paradies bedeutet. Mit ihren schlängelnden Haaren bekommt Medusa also automatisch den Stempel der „teuflischen Verführerin“ verpasst – kein Wunder, dass sich die Erzählung im christlichen Europa über Jahrhunderte gehalten hat.

Aus psycho-mythologischer Sicht ist bekannt, dass die Medusa auch Gegenstand der psychologischen Literatur ist und insbesondere in Freuds Werken einen wichtigen Platz einnimmt. Nach Freud sind diejenigen, die Medusa sehen, aus zwei Gründen versteinert. Der erste dieser Gründe ist die Angst vor Kastration. Das Abschlagen des Kopfes der Medusa, der mit Schlangen bedeckt ist und phallische Züge trägt, durch Perseus weist auf diese Angst hin. Daher kann Medusa, die als „schlangenhaarige Frau“ bekannt ist, als Symbol einer imaginären Kastration betrachtet werden (Ödips-Liebe / Kastrationskomplex / Medusa-Trauma).

Ein weiterer Grund für die Versteinerung derjenigen, die Medusa betrachten, ist die sexuelle Anziehungskraft. Denn Medusa ist sowohl ein Monster als auch eine Frau. Man kann Medusa als eine Femme fatale charakterisieren, die Schönheit und Hässlichkeit verkörpert. In dieser Parallele kann ihr Gesicht als Symbol für die weiblichen Genitalien und das Blut, das auf den Boden tropft, wenn ihr der Kopf abgeschlagen wird, als Symbol für den Menstruationszyklus betrachtet werden.

Die Bedeutung von Algol im Horoskop

Algol (Beta Persei) ist der zweithellste Stern im Sternbild Perseus. Er ist auch als „Teufelskopf“ oder „Teufelsstern“ bekannt und ist ein Doppelstern. Der Name Algol steht in Verbindung Al-kuhul, Alkohol. „Ghoul“ oder „Ghul“ (arab.) ist ein dämonisches Wesen, das in der arabischen Mythologie auf den Friedhöfen vermutet wird. Dieser Stern wird in den hebräischen Quellen „Rōsh ha Sāṭān“ (Teufelskopf) und in den lateinischen Sprachen „Caput Larvae‘ Spectre’s Head“ (Geisterkopf) genannt.“

Bernadette Brady („Visuelle Astrologie“) beschreibt Algol als leidenschaftlich und intensiv, als unbewussten Zwang, Rache zu nehmen, und auch als ein mächtiges Werkzeug in den Händen eines erfahrenen Heilers. „Dieser Stern scheint immense weibliche Leidenschaft und Kraft zu enthalten“. Sie fügt hinzu:

„Algol verkörpert eine verzehrende Leidenschaft, die einen mit Zorn und Wut überwältigen kann. Wenn jemand diesen unbewussten Zwang, Rache zu nehmen, jedoch unter Kontrolle halten kann und ihm eine produktive Richtung zu geben vermag, so wird Algol für ihn zu einem der machtvollsten Sterne am Himmel. Ein mit ihm verbundener Planet im Horoskop wird aufgeladen mit einer intensiven sexuellen Energie, die wunderbar sein kann. Wird diese aber unterdrückt, so führt sie zu Wut und Gewalt.“

Das Algol-Thema in Schlüsselworten

Ruhe lernen, Spiegelbetrachtung (Spiegeltherapie); immense weibliche Stärke, Leidenschaft und Macht, eine hellsichtige, transformierende, weibliche Kundalini-Energie. Eine stark vereinnahmende weibliche Leidenschaft, eine wilde, rohe Energie, die zerstören kann… wenn nicht gezügelt und gewandelt…

Algol verkörpert alles, was die Männer am Weiblichen fürchten! Doch die Frau ist nicht die schlangenköpfige Medusa, sondern eher die leidenschaftliche Geliebte oder Hure. Sie ist Shakti, die intensive, transformierende Schlangenkraft. Eine sexuell-männliche Energie, wenn sie aktiviert und fokussiert ist, leidenschaftlich und manchmal brutal und gewalttätig. Algol/ Medusa steht für die Kundalini. Algol ist das wilde, rohe, beängstigende Gesicht des empörten Weiblichen, das als dämonisch oder einfach als böse abgestempelt worden ist. Dieser Stern enthält immense weibliche Leidenschaft und Macht. Es ist die Kraft des Weiblichen, die potentielle Kraft der Mutter Natur, stark, aber nicht böse.

Dieser Stern repräsentiert eine stark vereinnahmende, absorbierende Leidenschaft, die dich in ihrer Wut und Rage verschlingen kann. Wenn du einen bewussten oder unbewussten Zwang nach Rache kontrollieren und zurückhalten kannst und diese Leidenschaft in ein produktiveres Ergebnis konzentrierst, ist Algol einer der stärksten Sterne am Himmel für dich. 

Algol’s Essenz: Die angeborene Leidenschaft, Unrecht wieder gutzumachen, und ein besonders feines Gespür für Ungerechtigkeiten.
Die Herausforderung: Sich möglichst nicht ausgebremst fühlen, denn das kann zu zerstörerischer Wut oder Phasen des Selbstmitleids führen.
Dein Weg: Finde Techniken zur Stabilisierung deiner Gefühle; dann kannst du die Energie, die du sonst mit Extremreaktionen vergeuden würdest, dazu verwenden, deinen Leidenschaften wirkungsvoll nachzukommen.

Im Geburtshoroskop bringt dieser Stern lebendige, intensive Menschen hervor. Die Freiheitskämpferin Jeanne d’Arc (Algol in Konjunktion zu Saturn) wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Tänzerin Isadora Duncan (Algol in Konjunktion zu Pluto) starb, als sich ihr Schal im Hinterrad eines Autos verfing. Die Balletttänzerin Margot Fonteyn (Algol in Konjunktion zu Mars) hatte einen Ehemann, der durch einen Schuss in den Nacken gelähmt wurde: Er musste ihren wunderbaren Bewegungen zusehen, während er selbst unbeweglich blieb. John Lennon (Algol in Konjunktion zum Uranus) wurde in den Rücken geschossen. Stephen King (Algol in Konjunktion zum Nordknoten), der Meister des Horrors, dessen Bücher immer wieder verfilmt werden, wäre beinahe von einem Lastwagen überfahren worden und hätte eigentlich sterben müssen, erholte sich aber irgendwie. Frauenschwarm Johnny Depp (Algol in Konjunktion zur Venus) musste sich in Sleepy Hollow mit einem kopflosen Ungeheuer herumschlagen und fand in From Hell heraus, wer Jack the Ripper war…

Weitere Beispiele:

Algol-Sonne: Vor Leidenschaft und Intensität brennen. Keine Ungerechtigkeit dulden. Leidenschaft, die inspirieren oder zerstören kann (Adolf Hitler, Finsternishoroskop16.5.22), 

Algol-Mond: Edgar Cayce, der „schlafende Prophet“, Finsternishoroskop 16.5.22

Algol-Mars, Zündung der ersten Atombombe

Algol-Jupiter: Albert Einstein, Nostradamus und Nisargadatta, Shri Shri Anandamurti, Sundra  (Algol-Jupiter: überwundene Leidenschaften),

Algol-Saturn: das manifestierte „Böse“; Furcht vor der hellsichtigen, geistigen weiblichen Energie; Furcht vor der weiblichen Stärke (Donald Trump, Jeanne d’Arc),

Algol-Uranus: Außerordentliches leisten; große Transformationen, Wissen um die tiefen menschlichen Abgründe; oftmals Verletzungen im Bereich der weiblichen Würde durchlitten haben, tiefe seelische Wunden, doch auch eine große weibliche Stärke, eine geistige, hellsichtige, transformierende, weibliche Kundalini-Energie. Hillaary Clinton; Eine distanzierte (Uranus) Herrscherin (Medusa, Algol) und geistige Hexe, die mit ihrer Aura vielen Männern Furcht einflößen kann. (Jiddu Krishnamurtiam IC; Nicola Tesla, der „elektrische Zauberer“, John Lennon)

Algol-Mondknoten: Den Nöten der gewöhnlichen Leute eine Stimme verleihen (Adolf Hitler, Stephen King, Finsternishoroskop 16.5.2022)

Algol-Sonne-Mond: Vor Leidenschaft und Intensität brennen. Keine Ungerechtigkeit dulden. Leidenschaft, die inspirieren oder zerstören kann. Die Schwierigkeit bei dieser ursprünglichen, leidenschaftlichen und intensiven Sternengeschichte besteht darin, dass sich diese Energie, solange sie unkontrolliert ist, als unberechenbares Temperament äußern kann

Mächtige, starke Frauenfiguren können jetzt auf die Weltbühne treten und den alten Patriarchen den Platz streitig machen. Es können sich Spannungen, hitzige und dynamische Begegnungen mit einer leidenschaftlichen Frau ergeben, die äußerst wütend über Ungerechtigkeiten ist und es praktisch in jeder Hinsicht mit der ganzen Welt aufnimmt, um diese Ungerechtigkeiten wieder gut zu machen. Ihr Name ist Algol – und sie steht für Mutter Natur und Mutter Erde, für Gaia und für Shakti, für eine immense starke Kraft, die sowohl zerstörerisch als auch erneuernd und unterstützend ist. Konzentriert und besessen wird sie ihr begonnenes Werk vollenden.   

Der Blutbrunnen oder Medusa (Öl)
Über welchen Zeitraum wirkt diese Finsternis mit Algol-Effekt?

Für das Finsternishoroskop vom 16.5.2022 treffen Algol-Sonne, Algol-Mond und Algol-Mondknoten zu, dazu durch weitere Aspekte auch Algol-Saturn, Algol-Pluto und Algol Mars/Neptun – wie oben schon gesagt für die Dauer von ca. 6 Monaten (vor und nach der Finsternis). Manche Quellen sagen auch, für einen Zeitraum von 84 Jahren wegen der extrem langen Finsternisdauer von 84 Minuten*.

Das wäre dann eine Wirksamkeit bis 2106… genau ein Uranus-Zyklus, die Rückkehr des Uranus auf seine Stellung im Finsternishoroskop, den kosmischen Avatarpunkt 15°/16° im Stier. Beim Stierpunkt geht es um die Kraft zur Gestaltung des individuellen Seins. Die „vier Tore der Avatarischen Niederkunft“ befinden sich genau in der Mitte von Stier-Löwe-Adler-Mensch, den vier fixen Zeichen. An diesen Erfahrungspunkten (Tierkreisgraden) im Zodiak geschieht eine dynamische Freisetzung kosmischer Energie. Stier und Löwe repräsentieren individuelle Kraft, die im Planeten wurzelt, d.h. in der konkreten Selbstheit. Der Stier liefert die Kraft zur Gestaltung des individuellen Seins.

Dazu hatte ich einen Traum („Leg los, Smitty!“ – und Smitty ist niemand anderes als der Schmied, Mr. Smith… der Baumeister und Bildhauer, der jetzt endlich loslegen kann mit dem Formen) Deswegen schreibe ich am Ende von Teil 1: Wir Frauen und Männer der erneuerten Erde sind die Schöpfer und Schöpferinnen, die göttlichen Schmiede und Töpferinnen, die die Kraft und Uridee des Weiblichen wieder neu formen dürfen. Wir sind die Seelenheiler und Seelenbildner. Wir hauchen der Venus göttliches Leben, göttliche Schönheit und göttliche Kraft ein.

Geben wir der entehrten und dämonisierten Medusa eine Stimme!

Die Große Göttin – in den Tiefen des Unbewussten  

Sie – die Verleugnete. Die Ausgestoßene. Die Unerwünschte. Die Mächtige. Die Verteufelte. Sie – die weibliche Schöpfungskraft. Sie – der man gehorchen muss.

Die Vergewaltigung der Erde war das Leitprinzip des Patriarchats. Die Formel war einfach und steckt uns allen noch heute im Blut: Geist = oben und Materie = unten! Diese Trennung wurde durchgehend auf alle Ebenen angewandt und entsprechend bewertet. Oben heißt gut, unten heißt böse.
Natürlich ist kein Tierkreiszeichen tiefer- oder höherwertig als ein anderes. Der Tierkreis ist ein Kreis bzw. eine Spirale und seine Philosophie ist zirkulär. Im Gegensatz dazu steht das linear-hierarchische Denken der patriarchalen Philosophie, welche das OBEN als über dem UNTEN stehend wertet. In der Astrologie gilt jedoch „wie oben – so unten“, „wie im Himmel – so auf der Erde“.

Es geht darum, das weibliche Prinzip (Stier und Venus) als die Kraft anzunehmen, die alle Dinge belebt, wenn sie vom männlichen Prinzip (Widder und Mars) unterstützt wird, und den Körper der Frau als den Tempel zu ehren, der wächst und Leben gebiert, wenn er von einem Mann gesät und in Liebe gehalten wird.

Bei Venus im Marszeichen Widder geht es um das Weibliche aus männlicher Sicht – kurz. um das Problem des Mannes mit der Anima, seinen weiblichen Eigenschaften, seinem inneren Bild von der Frau und dem schöpferischen Weiblichen. Venus hat sich im 11. Haus über das Irdische, die Polarität und das Persönliche erhoben. Mit ihrer entwickelten spirituellen Kraft wird sie den Animus (Geist, Logos) nicht bekämpfen sondern eher auf ihre Stufe heben wollen. Denn es ist eine Zeit der Integration und Heilung, der Wiedergutmachung von vielen Verletzungen, Demütigungen und Erniedrigungen, die dem Weiblichen durch das Männliche zugefügt worden sind.

Schon vor einigen Wochen schaute ich im geozentrischen Neumondhoroskop die große dreifache Konjunktion von Venus-Mars-Pluto auf 27°/28° im Steinbock und schaute in der Venus – in der Entsprechung zur Weltenseele – den gegenwärtigen Zustand der Menschheit.

So ist auch in diesem Vollmond-Finsternishoroskop das Bestreben des weiblichen Seelenprinzips (Venus, Anima, Weltseele), voller Hoffnung, Freude Triumph (11. Haus) nicht nur die Gleichberechtigung mit der männlichen Schöpferkraft, dem Animus, anzustreben, sondern die alchemistische Hochzeit von Geist & Seele.

Kali (Eitempera)

Wie der Mann seine Anima und die Frau ihren Animus erlebt

Ohne den ängstlichen und verurteilenden männlichen Blick auf die Frau kommen Medusas Würde und Glanz wieder zum Vorschein. Sie wird wieder menschlicher und damit auch göttlich.

Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen dem Animusproblem der Frau und dem Animusproblem des Mannes, das unsere Beachtung verdient. Wenn der Mann seine Anima entdeckt, muss er etwas annehmen und integrieren, das ihm bisher als minderwertig galt. Die Tatsache, dass die Anima als Bild oder Mensch für ihn äußerst faszinierend und anziehend wirkt, macht es nicht leichter, eher komplizierter. In unserer Welt hat das Weibliche stets als Minderwertiges gegolten, wenn es mit dem Männlichen verglichen wird. Es ändert sich nur sehr langsam etwas (Unter diesem Gesichtspunkt ist die Dauer von 84 Jahren ein Augenzwinker…). Wir alle haben die geschlechtsspezifische Prägung im familiären und sozialen Milieu erfahren und kennen Ausdrücke wie „nur ein Mädchen“ oder „ein Junge tut so etwas nicht“. Damit wird dem Jungen eingeimpft, dass ein bestimmtes Verhalten verächtlich und minderwertig erscheint. Denken wir an die Gesetzte, die noch in den fünfziger Jahren dem Mann das Recht der Bestimmung über seine Frau gaben. Die meisten Frauen „kuschen“ und gehorchen noch heute, weil es ihnen im Blut zu liegen scheint…

Also hat der Mann, wenn er zu seiner Anima in Beziehung treten will, gleichsam von einem Sockel oder einer Höhe herabzusteigen. Er muss seinen Stolz überwinden, um die „Herrin“ oder „Die-der-man-gehorchen-muss“ (Roman von Rider Haggard), als solche anerkennt. Keine Frau wird ihr inneres Männerbild „Er-dem-man-gehorchen-muss“ nennen, denn es liegt ihr instinktiv im Blut, es ist für sie eine Selbstverständlichkeit, der Autorität des Animus in seinen vielen Gestalten, so auch in Gestalt des Mannes, in sklavischer Unterwürfigkeit zu gehorchen. Sie hat es seit Jahrtausenden nicht angezweifelt, dass das Männliche an sich wertvoller sei als das Weibliche, auch wenn sie bewusst anders darüber denkt. Und damit wird der Animus (in Männern wie in Frauen!) immer wieder aufs Neue in seiner Macht bestätigt.

Was wir Frauen gegenüber dem inneren Männerbild zu überwinden haben, ist nicht der Stolz, sondern eher der Mangel an Selbstvertrauen, Selbstachtung und eine Art Trägheitswiderstand (die Macht der Gewohnheit). Frauen müssen nicht zum Animus hinuntersteigen. Das Weibliche hat sich zu erheben. Dazu brauchen wir ungeheuren Mut und überpersönliche Willensstärke – siehe Venus im männlichen Feuerzeichen Widder im 11. Haus in Konjunktion mit Chiron. Wir haben zu kämpfen um mehr Bewusstheit, Klarheit und Unterscheidungskraft, denn immer wieder streckt das alte Muster der Unterwürfigkeit seine Krallen aus, und wir kommen uns überheblich vor, wenn wir den scheinbar unfehlbaren Urteilen des Männlichen unsere eigene Überzeugungskraft gegenüberstellen. Es kostet sehr viel Kraft, sich zu einer geistigen Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit aufzuschwingen, die vom Männlichen immer wieder runtergemacht und als vermessen beurteilt wird. Hier gibt es noch viele Missverständnisse und ungerechte Beurteilungen, die aus dem Weg geschaffen werden müssen.

Doch ohne einen Akt der Empörung wird die Frau sich nie aus der Gewaltherrschaft des Männlichen befreien, ganz gleich unter welchen Folgen sie dadurch zu leiden hat. Bei so viel früherer Überschätzung des heldenhaften Männlichen und einer Minderbewertung des eigenen Geschlechts darf und muss die Frau heute eine trotzige, selbstsichere oder auch streitbare Haltung gegenüber dem Männerbild einnehmen. Das gehört einfach zu einer vollständigen Identität. Mädchen, die Jungen sein möchten und Frauen, die lieber ein Mann sein möchten, gibt es öfter als Jungen oder Männer, die eine Frau sein möchten. Das gilt schon fast als abartig. So haben wir für Frauen und Männer eine verschiedene Aufgabe.

Um ihr Geschlecht aus der Minderwertigkeit und unbewussten Instinkthaftigkeit in eine höhere, geistige Bewusstheit anzuheben, muss die Frau allerdings auch ein Opfer bringen und ihre falsch verstandene weibliche Macht aufgeben. Gerade wegen ihrer Unbewusstheit, ihrer scheinbaren Hilflosigkeit und Schwäche hat sie einen magischen Zauber auf den Mann ausgeübt, hat seine männliche Eroberer- und ritterliche Beschützerrolle angesprochen und ihn dadurch an sich gebunden, abhängig gemacht. Diese Macht wollen viele Frauen oder Weibchen nicht verlieren und sträuben sich gegen das Bewusstwerden, werden darin auch oft durch den Mann bestärkt, der lieber ein dummes, ungebildetes Frauchen zu Hause weiß als eine selbstbewusste, selbständige und kritische Frau, die weiß, was sie will und sich ihr eigenes Urteil bilden kann.

Die Aufgaben von Animus und Anima

Es heißt in der Psychologie, Animus und Anima seien die Vermittler zwischen den unbewussten Inhalten und dem Bewusstsein. Die Rolle, die Inhalte des persönlichen und kollektiven Unbewussten sichtbar zu machen kommt vor allem der Anima zu. So wie in dieser Deutungsarbeit des Horoskops hilft die Anima, der weibliche Geist, die im Dunkeln liegenden Dinge wahrzunehmen, intuitiv, mehr ahnend als bewusst. Es ist ein Schauen von nicht sichtbaren Dingen in Form von Bildern und Symbolen, verbunden mit Gefühlen und Ahnungen. Daraus kann sie eine Geschichte weben. Es geht um Wahrnehmen, Schauen, Erahnen von nicht Sichtbarem.

Beim Animus, der als männlicher Geist, als Logos und Erkenntniskraft bezeichnet wird, geht es um das Erkennen und Verstehen. Er hat mehr einen Sinn zu vermitteln als ein Bild aus dem Unbewussten. Der männliche Geist kann seine Wirksamkeit erst dann entfalten, nachdem die unbewussten Inhalte bewusst und erkannt worden sind, vielleicht auch schon als Bild oder Symbol gestaltet sind. Dann kann er diesem Bild Bedeutung und Sinn geben. Im Idealfall fördern und ergänzen sie sich gegenseitig.

Wenn ich es schaffe, gibt es noch Teil 3 mitder Betrachtung des Heliozentrischen Horoskops..

Sternengrüße von Sundra

Quellen:

– Blog von Gabriele Kastner: »Das verletzte Selbst« und das Leid der Medusa – Forschungsbericht zur frauenspezifisch-psychodramatischen Trauma-Therapie   https://journal-fuer-psychologie.de/article/view/92/55

– The Horror-Scope of Algol by Nick Kollerstrom  http://www.skyscript.co.uk/algol.html

– Claudia von Schierstedt: „Finsternisse astrologisch deuten“, Chiron Verlag,1999

– Emma Jung: „Animus und Anima“, Bonz Verlag, Fellbach, 1983

Blutbrunnen Medusa (Öl)

Gib der Medusa eine Stimme – Teil 1

Mondfinsternis mit Algol am 16.5.2022

Die letzten Mondfinsternisse mit Algol-Effekt waren die partielle Mondfinsternis (PMF) vom 19.11.2021 auf dem exakten Finsternisgrad auf 27°15’ im Stier/Skorpion und die totale Mondfinsternis (TMF) vom 16.5.2022 um 6:14h (MESZ) mit dem exakten Grad der Verfinsterung auf 25°18’ im Stier/Skorpion. Die beiden Finsternisgrade sind also 28° und 26° im Stier/Skorpion (aufgerundet)

Betroffen sind alle diejenigen, die Planeten oder sensitive Punkte zwischen 24° bis 29° Stier/Skorpion im Radix haben oder auch im Quadrat dazu auf diesen Graden in Löwe und Wassermann..

(Beide Male ist mein Radix-Jupiter betroffen, der auf 27°33’ im Skorpion im 6. Haus steht im Trigon zur Fische-Sonne 21°56’ in 11 – Darum teile ich hier meine Sichtweise mit euch).

In der Abbildung zeige ich die geozentrische Sichtweise der Finsternis vom 16. Mai 2022 und auch die heliozentrische Sicht.

Vollmond mit Finsternis und Algol-Effekt

Das Dunkle zeigt sich –

Sonne und Mond auf den Mondknoten

Die Sonne (26° Stier) steht in Konjunktion mit dem Nördlichen Mondknoten (23° Stier), der ja für die Bestimmung des Menschen und seine schicksalhaften Verbindungen steht, die seine seelisch-geistige Entwicklung in dieser Inkarnation fördern. Menschen, die einen Bezug zu unserer Mondknotenachse haben, sind verwandte Seelen und haben immer einen tiefen Zugang zu unserer Gesamtpersönlichkeit, sowohl positiv wohlwollend (Nordknoten) als auch negativ wiederholend (Südknoten). Wir sind mit ihnen durch gemeinsame Erfahrungen in früheren Leben verbunden, sowohl vom Karma (Südknoten – eher karmisch verstrickt, transformierend) als auch vom Dharma her (Nordknoten – entwicklungsförderlich).

DANAE

Der Nördliche Mondknoten im Stier ist auch ein spiritueller Führungspunkt, wo wir aus geistiger Ebene Führung, Orientierung und Unterstützung erhalten auf unserem Weg zur Ganzheit und Vollkommenheit. Die Sonne am nördlichen, aufsteigenden Knoten zeigt großes kreatives Potential an, das eine kreative Selbstverwirklichung ermöglicht. Die eigene Einzigartigkeit, Autonomie und Größe will hier zum Ausdruck gebracht werden, ebenso der Mut zur Selbstständigkeit, zu Führungspositionen, neuen Unternehmungen, mehr Autorität und Macht. Wir dürfen hier ausschließlich auf die eigene Substanz und die eigenen Werte bauen – nicht etwa mit fremder Substanz agieren – die eigenen Talente und Fähigkeiten sind jetzt gefordert, eigenes Wissen will umgesetzt und brauchbar gemacht sein, für sich selbst und andere.

Ein anderes wichtiges Thema ist der Selbstwert und, unter Einbeziehung der Sonne, auch die Selbstliebe. Es wird jetzt ans Licht kommen, in welchen Bereichen wir uns von anderen aufgrund von Mangel, Minderwertigkeit und überstrapazierter Anpassung abhängig gemacht und ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und Bestätigung haben, das wir durch Kontrolle und Zwang aufrecht erhalten wollen.

In unserer Gesellschaft und Familientradition ist es gang und gäbe, mit Vorliebe Situationen zu schaffen, in denen man das Gefühl des Gebrauchtwerdens empfindet. Familienthemen und Familienverpflichtungen erlangen eine überragende Bedeutung, die Bindung zwischen Eltern und Kindern scheint oft unauflöslich. Fast immer liegt diesen Verpflichtungen ein ungestilltes Bedürfnis nach Gefühlszuwendung zugrunde sowie die Angst, erwachsen und selbst verantwortlich am Leben teilzunehmen, und so werden über mehrere Inkarnationen hinweg stillschweigende, schicksalhafte Seelenverträge zwischen sogenannten Seelengeschwistern geschmiedet, die erst dann, wenn das Individuum sich auf den geistigen Weg der Befreiung macht, als großes Hindernis erfahren werden. Dann wird nach Wegen in die Befreiung gesucht: beispielsweise durch Meditation und Yoga, durch Traumarbeit, Psychosynthese, systemische Familienrückführung oder das Zurückholen von Seelenanteilen.

Es erfordert großen Mut und Ehrlichkeit, den nicht eingestandenen Machtwillen zu erkennen, der der eigenen Entwicklung im Wege steht. Auf meinem Lebensweg wurde ich von Kindheit an immer wieder mit Gewalt in meinen Beziehungen und gewaltsamen Überlebenskämpfen konfrontiert – im Horoskop befindet sich der Fische-Mars (in 10) im Quadrat zum Nordknoten in Zwillinge im 12. Haus und zum Schütze-Südknoten in gradgenauer Konjunktion mit dem Mond. Ich erfuhr bereits als Kleinkind, dass ich auf direktem Weg – durch Schreien – meine Grundbedüfnisse nicht durchsetzen konnte. Ich schrie oft aus Wut, Ungerechtigkeit und einer ohnmächtigen Hilflosigkeit heraus – ich wurde gar nicht gehört (weil ich oft allein war), überhört, bestraft, isoliert und in meiner Angst alleingelassen, lernte schnell, dass ich eher auf dem indirekten Weg, nämlich über Krankheit und Leid, zu der gewünschten Zuwendung kam. Noch auf dem spirituellen Weg war ich gut darin, in meinen Beziehungen um des lieben Friedens Willen und um zu gefallen (!) mein Durchsetzungs- und Abgrenzungsbedürfnis zu verdrängen und rund um die Uhr für andere da zu sein, bis es zu schweren Bewegungsstörungen und Krankheiten kam. Mein Nördlicher Mondknoten befindet sich im 12. Haus der inneren Einkehr: Dank geistiger Führung, direkter göttlicher Stimme, intensiver Traum- und Schattenarbeit, Astroforschung, Meditation, Tanzen Trance und Malen – stehe ich nach tiefstem Fall immer wieder erneuert und bereichert auf.  

Es geht also darum, dass wir uns mit unserer Eigenart so annehmen, wie wir sind (Stier), und nicht über skorpionischer Macht- und Kontrollspiele Gefühle der Unzulänglichkeit oder innerer Leere zu verdecken. Durch den Südknoten, der in Konjunktion mit dem Skorpion-Vollmond steht, werden emotionale karmische Verstrickungen der gegenseitigen Abhängigkeit angezeigt, nicht hinterfragte Ängste, Projektionen und emotionale Anhaftungen, die gelöst werden müssen. Positiv ist das blaue Trigon zu Neptun /Mars in den Fischen, das die spirituelle Entwicklung fördert und Qualitäten von Hingabe, Phantasie und Feinfühligkeit für die Verwirklichung des eigenen Weges anzeigt.

Saturn im Quadrat zu den Mondknoten

Das T-Quadrat (rot) von Saturn zu den Stier-Skorpion-Mondknoten zeigt tiefste Verstrickungen in Erfahrungen von Autorität, Macht und Ohnmacht an, sei es in der Kindheit und auch in früheren Existenzen, die jetzt endgültig gelöst werden dürfen. Weiterhin die Konfrontation mit verdrängten Schatten- und Tabuthemen (Sexualität, Missbrauch, Mord, Opfer/Täter, Sündenbockthematik). Saturn übt hier einen gewissen karmischen Druck – Leistungs- und auch Zeitdruck – aus und drängt zu der Aufgabe, durch Arbeit, Disziplin und Selbstverantwortung über alle Arten persönlicher Abhängigkeit und Anhaftung, vor allem über die übernommenen Elternrollenspiele, hinauszuwachen und seinen wahren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Dieser Druck motiviert unser inneres Tiefenselbst, das ausschließlich nach Befreiung und Erlösung strebt, unablässig und auf teilweise sehr drastische, intensive emotionale Art, jetzt nicht auf dem Weg steckenzubleiben und den Kopf in den Sand zu stecken oder sich in geheuchelter Selbstzufriedenheit und Pseudosicherheit zurückzuziehen.

Wer sich für den spirituellen Weg entscheidet weiß, dass jede neue gefühlsmäßige Bindung an Menschen, Dinge und Vorstellungen zukünftiges irdisches Karma erschafft. Das Tao Te King gibt den Rat:  

Gebären und ernähren, gebären und nicht behalten; Handeln und nicht darauf Wert legen; Fördern und nicht beherrschen – das ist die mystische Urkraft. (Spruch 10)

Oder in anderer Übersetzung:

Zu erziehen ohne Gewalt, zu erschaffen ohne zu prahlen, zu erzeugen ohne die Produkte zu besitzen, älter als andere zu sein und ihnen nicht zu befehlen: das ist die wahre Mystische Tugend.

Meines Erachtens haben wir, die wir in scheinbar unauflöslichen, skorpionisch-plutonischen Abhängigkeitsbeziehungen stecken, eine ambivalente Haltung zur Macht: Einerseits bewerten wir Macht als etwas Negatives, spüren sofort, wenn jemand den Versuch unternimmt, uns zu manipulieren. Andererseits ist uns der eigene Macht- und Herrschaftsanspruch gar nicht bewusst. Die nicht eingestandenen und nicht offen gezeigten Machtbedürfnisse führen zu dem Bedürfnis nach Manipulation und Kontrolle, das dann zu Schuldgefühlen und Selbstsabotage führt.

Venus trifft im Mars-Zeichen Widder auf den verwundeten Heiler

Was hier im 11. Haus des zukunftsorientierten Wassermanns erneuert und vollkommen neu zum Ursprung kommen will, sind individuelle Beziehungswerte jenseits von überholten gesellschaftlichen Konventionen und Rollenspielen, frei von emotionalen Verhaftungen, vom Schatten schwerer Vergehen in Vergangenheit und Gegenwart, bereinigt von Projektionen aller Art, von Schuld und Schamgefühlen. In unseren Beziehungen wollen wir wieder frei und unabhängig sein, gleichberechtigte Partner, unabhängig von Geschlecht, Rasse, religiöser und kultureller Prägung. Die Tatsache, dass Venus im 11. Haus der Hoffnungen auf eine bessere Zukunft für die Menschheit mit dem Heilerplaneten Chiron zusammensteht, zeigt, dass wir hier einen wunden Punkt der Gesellschaft berühren: das Bild der verletzten Frau, das Bild der minderwertigen, geschändeten, wehrlosen Frau in der Gesellschaft, das dringend der Heilung und Integration bedarf.

Das Zusammenfinden von Wahlverwandten in Gemeinschaften, Zirkeln, Schwester- und Bruderschaften und Netzwerken sollte primär unter dem Gesichtspunkt der Heilung, Stärkung, Erneuerung und Wiedereingliederung der weiblichen Schöpfungskraft in eine neue Gemeinschaftsform gewidmet sein.

Das ursprüngliche Weibliche, die reine weibliche Schöpfungskraft Venus, das weibliche Prinzip der seelischen Verbindung, der Harmonie und der Liebe, ist psychologisch (nach Emma und C.G.Jung) als Anima bekannt. Es ist die innere Frau im Manne, das Bild, das der Mann von der Frau in sich trägt und das natürlich stark von der Erfahrung der Mutter beeinflusst wird. Dieselbe Funktion hat der Animus (Mars) bei der Frau, das innere Bild des Mannes, das sie in sich trägt.

Im Horoskop der Finsternis stehen diese beiden großen Schöpfungskräfte im 11. Haus, das die Samen der Menschheit für die Zukunft in sich birgt. Der fische- und wassergeprägte Animus (Mars) befindet sich im Prozess der Entgrenzung, Auflösung, Verfeinerung und Schwächung, betätigt sich abwechselnd als Giftmischer und Heiler, kommt als Narr, Erlöser oder Betrüger daher, versteht sich gut zu tarnen und hat seine Gründe dafür. Die widder- und feuergeprägte Anima (Venus) kommt aus dem Stier im 12. Haus (dem Bereich der Archetypen ‚nahe bei Gott’) und der ‚eingeschlossenen’ Waage in fünf, dem Haus der Kreativität und Lebensfreude.

DIE SEHERIN VELEDA (Eitempera)

Eine Venus mit 12. Haus Bezug erinnert an die antiken Tempeldienerinnen. An diesem Ort der Abgeschiedenheit und Entgrenzung haben wir alles Persönliche hinter uns gelassen. Zuneigung, Liebe und auch die erotischen Körper (von Frauen und Männern) gehören dem Kosmos, werden universal – unterliegen auch dem Schutz des Kosmos und der sogenannten Götter oder gottähnlichen Wesen. In diesen himmlischen Hallen gibt es jedoch keine Moral, kein gut und böse. Die Götter tragen durchweg menschliche Züge, sind neidisch und eifersüchtig, lügen und betrügen und schlagen sich die Köpfe ab. Ein Blick ins 12. Haus des Finsternishoroskops zeigt die Vollmondachse mit den Mondknoten in einer engen Verbindung mit dem berühmt-berüchtigten Fixstern Algol im Stier. Auch er gehört zum Himmel, zu den Göttern, den lebendigen Urideen und Archetypen. Er soll einer von der übelsten Sorte sein und repräsentiert das ursprünglich Böse, den Kopf des Dämons, das abgeschlagene Haupt der Medusa. Von ihrem Schicksal, das auch das Schicksal unserer Anima, Venus und weiblichen Schöpferkraft in dieser Zeit und in diesem Horoskop ist, berichtet der Mythos (siehe Teil 2).   

Kali (Eitempera)

Mit dieser gespeicherten traumatisierenden Verletzung und Dämonisierung der weiblichen Schöpferkraft erhebt sich die Venus aus dem 12. Haus des kollektiven Unbewussten (Wasser) weiter aus dem Dunstkreis der Erde ins luftige 11. Haus der schöpferischen Ursprungskräfte. Sie erstrahlt als Morgenstern (Luzifer) in ihrem hellsten Lichtgewand noch vor Sonnenaufgang und ist auf dem Weg nach oben – in die neue Zeit, den Raum des Höchsten Bewusstseins  – zur Vollendung und Befreiung, auf den Weg zum MC im Luftzeichen Wassermann. Noch ist sie vom Morgennebel mit einem Schleier umgeben, und wir Menschen sind aufgefordert, ihn zu lüften.

Nicht nur das. Wir Frauen und Männer der erneuerten Erde sind die Schöpfer und Schöpferinnen, die göttlichen Schmiede und Töpferinnen, die die Kraft und Uridee des Weiblichen wieder neu formen dürfen. Wir sind die Seelenheiler und Seelenbildner. Wir hauchen der Venus göttliches Leben, göttliche Schönheit und göttliche Kraft ein.

Geben wir der entehrten und dämonisierten Medusa eine Stimme!

Im 2. Teil werde ich den Mythos von Medusa und die Symbolik des teuflischen Fixsterns Algol beleuchten. Soviel schon vorab: „Algol verkörpert alles, was die Männer am Weiblichen fürchten!

Detail von „Kali“ (Eitempera)

Sternengrüße,

eure Sundra

Jupiter in Widder – Zeit des Aufbruchs

Seit dem 11. Mai um 1:22 h MESZ befindet sich Jupiter im Widder und beginnt damit einen neuen Umlaufzyklus durch den Zodiak. Jupiters Einfluss im Widder kann große positive Einflüsse stimulieren und initiieren. Für viele von uns kann er ein weiser Lehrer, Orientierer und Wegweiser sein, uns großartige Lösungen aufzeigen in Bezug auf Individualisierung, Verwirklichung unserer persönlichen und spirituellen Kraft und die Auflösung karmischer Blockaden.

Die damit verbundene Aufbruchstimmung muss jedoch aktiv ausbalanciert werden, vor allem während und nach der energetisch aufgeladenen Mondfinsternis (16.5.22), wo das Dunkle sich zeigt. Wird die Spannung falsch eingeschätzt (unter- oder überschätzt), so könnte die impulsive Widderkraft zu riskantem Handeln verleiten, mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen auch für andere. Europa ist jetzt im wahrsten Sinne des Wortes ein „Brennpunkt“.

Schaut in euer Geburtshoroskop, in welches Haus der Tierkreisgrad von 0° bzw. 1° Widder fällt, in welchem Lebensbereich euer „Brennpunkt“ ist… wo restliches Karma verbrannt werden kann, wo Neuanfang, Wachstum und Entwicklung möglich sind – aber auch ein kämpferischer Geist. Hier werden wir stimuliert und inspiriert und bekommen einen kräftigen frischen Aufwind, in dem wir unsere geistige Flügelkraft entfalten können. Durch die Jupitertransite bekommen wir immer wieder die Gelegenheit zu spirituellem Wachstum und höherer Bildung, zum Betreten einer neuen Entwicklungs- oder Einweihungsstufe auf der Treppe zu vollkommener Erleuchtung.

Oft benutzen wir Jupiters Angebote nicht, da wir nicht darauf vorbereitet sind, da wir uns gar nicht um eine Vorbereitung bemüht haben und nicht wissen, warum und zu welchem Zweck dies notwendig sein soll. Darum hole ich hier ein wenig aus, denn der rechte Zeitpunkt für eine Vorbereitung ist jetzt. Entweder wir sind es oder nicht.

Widder (Aquarell)

Was bietet uns Jupiter im Widder an?

Aufbrechen – sich auf den Weg machen – Lebendigkeit pur – sichtbar, präsent und lebendig sein – BE HERE NOW – Mut und Selbstvertrauen –  positives, aufbauendes Denken – große Taten – Großzügigkeit – Begeisterungsvermögen –  Herzensfunke – geistiges Wachstum – vom Visionär zum Handelnden werden –  die Vision realisieren  = Expanvision (Vision aus dem All) – Kritik an Konzept, Vision und Wirklichkeit – vom alten Glauben „abfallen“ – sich neue Freiräume schaffen – für seine Ideale brennen, aktiv werden, kämpfen – sich idealistisch engagieren – Führungsanspruch geltend machen – Flügelkraft –  mit alten negativen Gewohnheiten brechen – Negative Gedanken bereinigen (verbrennen) – Pioniergeist –Kampfgeist – geistiges Streben – geistige Kreativität – Mitschöpferkraft (Co-Creation) – ein dynamischer, durchdringender Geist – sich frei entfalten –  aus Abhängigkeiten lösen – aus den Angelegenheiten anderer lösen – Triebe und Emotionen in geistige Entschiedenheit und höchste Erleuchtung transformieren –die Gelegenheit zur Bewusstseinserweiterung ergreifen – seinen eigenen Ausdruck finden – pädagogisches und soziales Engagement – Bewusstseinsarbeit mit Klängen und Mantren – Erfüllung und Erleuchtung.

Be here now

Äußerlich auf materieller, körperlicher Ebene: Drang nach Erweiterung, nach mehr Raum, nach Horizonterweiterung…  nach Wohlstand, Reichtum, Fülle, nach Geld Geltung Größe, Zunahme an materiellen Gütern, an Gewicht, an Zellwachstum… genügend Essen für alle, genügend Raum für alle.

Innerlich auf seelisch-geistiger Ebene: Herzensbildung, Güte, Weisheit, Großherzigkeit, Wohlwollen, Toleranz, liebevolles Verständnis, Gerechtigkeit, gerechtes Urteilen, Suche nach Erfüllung, Sinn und Erleuchtung (Venus-Jupiter-Neptun), Sinnfindung, sein Maß erkennen und annehmen, Freiheit für alle, freie Bildung, freie Entfaltung, Individualismus

Kollektiv: Reizbares Klima, Frust, Unzufriedenheit (verstärkt durch Mond-Mars). Plötzlicher Impuls zu handeln. Unbeherrschtes und blindes Agieren und Ausagieren. Erst denken – dann handeln! (Das will gelernt sein). Zündender Funke. Kämpfen für ein Ideal, einen Glauben. Treffen und getroffen werden – im Herzen/im Kopf? Den Glauben hinterfragen (Jupiter-Pluto). Bewusste Initialkraft oder unbewusste Triebkraft. Meteoriteneinschlag.

Was ist rechtes Handeln?

Jupiter ist das Prinzip der Ausweitung und der Synthese. Jupiter ist auch das Prinzip des rechten Maßes (im Fühlen, Denken, Handeln), der rechten Ordnung und des Gleichgewichts. In der Anordnung der Dinge liegt eine große Kraft. Ist es die richtige (rechte) Anordnung, können die Energien frei fließen, bringen Ausgewogenheit hervor und öffnen Tore zu höheren Welten. Ist das Gleichgewicht gestört, wird das rechte Maß nicht eingehalten, ist das gesamte Leben gestört: Wohlstand Frieden, Harmonie schwinden ebenso dahin wie Gesundheit und Wohlbefinden, sowohl individuell als auch soziokulturell.

Der Alte der Tage (n.W.Blake), Aquarell

Es ist also von größter Wichtigkeit, das ‚rechte Maß’ zu kennen und auch anzunehmen, die Dinge nach einem inneren Ordnungsmaßstab – im Horoskop durch Jupiter repräsentiert – zusammenzubringen und in Freundlichkeit zu einen. Alle Planeten im Sonnensystem, alle verschiedenen Sonnensysteme und Galaxien existieren nur aufgrund dieses Gleichgewichts, das durch die Energie der Synthese am Leben erhalten wird. Diese harmonisierende Energie, auch bekannt als Liebe-Weisheit, hält das Universum zusammen, sie ordnet, strukturiert, gruppiert und verbindet alles, hält es zusammen, freundlich, liebevoll, wohlwollend, eben jovial. Hier spielt auch die Stellung der Venus eine bedeutende Rolle.

Wenn unser Denken verwirrt ist, kann Jupiter unsere Denkmuster neu ordnen und gruppieren, fördert so die Ausgeglichenheit. Sobald wir innenOrdnung geschaffen haben, zum Beispiel durch unterscheidendes Denken, das Setzen von Prioritäten und Sinnfindung, können die Energien wieder frei fließen und die äußeren Hindernisse verschwinden. Ein Mensch mit einer guten Jupiter-Energie bekommt die rechten Ideen zur rechten Zeit und geht auf die rechte Weise voran.

Jupiter ist ein Planet des rechten Handelns, der intuitiv spürt, wann der richtige Zeitpunkt zum Handeln und zum Nichthandeln ist, das heißt, wann er sich ausdehnen und wann er sich zusammenziehen kann. Auf der sozialen und gesellschaftlichen Ebene kann er der Gesellschaft zu einem gesunden Wachstum und Wohlstand und damit zur Zufriedenheit verhelfen, aber ebenso durch Überschätzung, Inflation (Hybris), Mangel oder Überfluss, falsch verstandenes Heldentum und Dummheit zu geistigen und körperlichen Störungen und soziokulturellen Problemen führen. Jupiter wird weise, indem er sich ausdehnt, jovial und wohlwollend ist und genießt – und nicht, indem er sich zusammenzieht wie Saturn! Ein ganzes Leben basiert auf dieser Lehre, sich zur richtigen Zeit ausdehnen oder zusammenziehen zu können.

Was man zusammenziehen will,
das muss man erst sich richtig ausdehnen lassen. (Laotse, Tao Te King, Kap. 36)
Evolutionärer Wandel (Öl)

Unzulänglichkeit der Venus und Unverständnis des Jupiters

Wenn ich in einem Geburtshoroskop herausfordernde Psychodramen-Aspekte sehe, prüfe ich, ob die Jupiter- oder Venusenergien auch richtig wirken, um sie neutral zu halten und zu disziplinieren. Das ist sehr interessant, denn in fast allen männlichen und weiblichen Horoskoparchetypen gibt es einen bemerkenswerten Venusmangel – eine Unzulänglichkeit in Sachen Herzensbildung, Liebesfähigkeit, liebendes, verbindendes (nicht trennendes) Denken. Da ist es offensichtlich, warum Jupiter im Allgemeinen nicht wirksam ist! Wie kann das sein?

In der Tat ist es schwierig, Jupiter zu verstehen, ohne Venus zu verstehen und zu erleben. Nun mag mancher sagen, dass so viele weise und wissenschaftliche Menschen gerade durch ihre persönlichen Schwierigkeiten und harten Erfahrungen viel für die Gesellschaft bewirken können. Dies ist jedoch die karmische Lehre von Saturn, nicht die Liebe-Weisheit von Jupiter!

Was macht einen bewussten, verstandenen und realisierten Jupiter aus?

Die Tatsache, dass Jupiter selten verstanden und noch seltener realisiert wird, ist in unseren westlichen Ländern normal. Eine gute Ausbildung, die Möglichkeit zu reisen, das Kennenlernen neuer Kulturen, die Beherrschung von Sprachen, religiöse Toleranz, soziales Verständnis, Zusammenarbeit und natürlich Wohlstand für alle sind sehr wichtig, um das innere und äußere Gleichgewicht des Jupiters, das ich oben erwähnt habe, wahrnehmen und zentrieren zu können!

Eine soziologische Gesellschaftsstruktur, die mit Spaß, Hedonismus und Konsumlust ausschließlich die Materie genießen will, entsteht, wenn nur die äußere Seite von Jupiter – Konsumieren von Wohlstand, Reichtum und privatem Glück – gefördert und als Ideal angestrebt wird, während die innere Seite –  gelebte Mitmenschlichkeit, geistige Ausrichtung, die Liebe zum Ganzen, das Denken mit dem Herzen, Verständnis und Offenheit für andere Kulturen und Lebensweisen, Begreifen von Sinnzusammenhängen usw. – ignoriert oder stillgelegt wird. Auch die intellektuelle Überbelastung (Merkur), Entseelung und Unterkühlung führen zur Abspaltung oder Desorientierung des Jupiter-Spektrums beim Individuum. Statt Begeisterung, positivem, aufbauendem Denken, einer lebensbejahenden Philosophie und idealistischem Engagieren macht sich ein desillusionistisches und realistisches Denken breit mit eher saturnalen Zügen und Statements wie, ‚das muss sein…das ist unsere Pflicht… das war ja zu erwarten… no future…‘ usw. als jovialen, jupiterhaften Aussichten.

Dazu sind die Venuserfahrungen wichtig, das Entwickeln der eigenen Liebesfähigkeit und des Sinns für Schönheit, Harmonie und Ausgeglichenheit. Am Anfang steht die Liebe zur äußeren Schönheit. Der Körper und die körperliche Lust stehen im Mittelpunkt des Verlangens. Auf der nächsten Bewusstseinsstufe wird die Schönheit als eine erhebende Kraft wahrgenommen. Wir nehmen wahr, was uns erhebt und anzieht, und was uns herunterzieht und frustriert. Es entsteht der Wunsch, sich mit schönen Dingen und harmonischen Menschen zu umgeben und diese zu genießen. Liebe wird als Harmonie und gegenseitiges Verstehen erfahren, ist aber noch persönlich und nicht frei vom Wunsch nach Besitz. Schließlich ist das Bewusstsein auf das Gemeinsame, das Menschen Verbindende gerichtet, es wird die Übereinstimmung gesucht. Das Denken wird liebevoll, bezieht andere Menschen mit ein und wird fähig, hinter der Fassade die Seele wahrzunehmen. Im letzten Stadium des geistigen Erwachens existiert nur noch die unpersönliche, spirituelle, bedingungslose Liebe als verbindendes Bewusstsein zwischen Geist und Materie.

Daher ist Venus in den Fischen (Domäne von Jupiter und Neptun) erhöht. Gesellschaften, die es geschafft haben, die Venus richtig zu leben, die zufrieden geworden sind und auch das ihnen zugestandene Maß angenommen haben, werden Strukturen geschaffen haben, die den Kern und die energetische Form des Jupiters auf der Erde besser leben konnten als wir heute, und die sich selbst und ihre Gesichter erleuchten und verwirklichen konnten.

Der Bogenschütze

Jupiter und die Einweihungen

Jupiter ist die Kraft, die aus der Dunkelheit zum Licht führt. Die indische Astrologie nennt Jupiter auch Guru, Vajraguru oder Brihaspati. Die Wurzel guru bedeutet „groß, gewichtig, schwer“. Der innere Guru (Jupiter) übermittelt Impressionen aus höheren Sphären und erhebt den Schüler (Merkur), indem er ihn in die Arbeit mit Klang, Rhythmus und Wort (Mantren) einweiht. Als spiritueller Lehrer ist Jupiter der lebendige Ausdruck des Sadguru, eines wirklichen, wahren Lehrers, der ohne das Gefühl persönlicher Täterschaft* ist und durch den der spirituell Suchende (Merkur) möglicherweise seine wahre Natur erfährt. Der wahre Guru ist das Selbst oder das Bewusstsein.

*Nicht durch Tun, sondern durch seine magnetische Gegenwart bewirkt der innere Guru die Umwandlung in uns, so dass wir Herrschaft über unsere Instinkte und Triebe gewinnen. Allein seine Gegenwart ermöglicht es dem Schüler, die Erfahrung des Selbst zu erlangen, des Wortes der Wahrheit. Darum schrieb ich oben unter Jupiter’s Angeboten: „präsent und lebendig sein“ – Be here & now – Sei jetzt hier.

Es gibt jedoch Instinkte in uns, die es uns nicht erlauben, das zu tun, was wir wissen. Wir wissen viele Dinge, von denen wir denken, dass wir sie tun sollten. Wir hören sie seit der Kindheit, doch unser Problem ist die Kluft zwischen dem, was wir wissen und dem, was wir tun. Die Impulse und Instinkte lassen uns Dinge tun, von denen wir wissen, dass sie nicht recht sind, dass sie uns und anderen nicht gut tun. Diese inneren Hindernisse sind im Geburtshoroskop angezeigt, und sobald sich eine Gelegenheit ergibt, manifestieren sie sich. Wir können diese Konditionierungen am einfachsten mit der Hilfe eines Lehrers überwinden.

Jupiter, der Donner- und Blitzträger, ist dieser Meister der Liebe-Weisheit, der am Ende die GROSSE SYNTHESE vollziehen wird. Nur Jupiter hat die Macht und Kraft, die Vielschichtigkeit des Seelenbewusstseins eines Jüngers mit dem ihm innewohnenden, vereinenden und überpersönlichen Bewusstsein zu verbinden.

Bei zwei der sogenannten Einweihungen oder Initiationen in ein höheres Bewusstsein, die auf dem Pfad der Evolution angeboten werden, wirkt Jupiter mit. So ist die 2. Einweihung das Ergebnis der vereinten Bemühungen von Jupiter, Neptun und Venus – siehe das Ingreß-Horoskop (oben): Jupiter auf der „kosmischen Spalte“ in der Mitte, flankiert von Venus im Widder und Neptun in den Fischen, dem der Mars auf dem Fuße folgt. Die 5. Einweihung wird durch die vereinte Aktivität von Uranus und Jupiter ermöglicht. Jupiter nimmt hier eine Doppelrolle ein, weil er die beiden Aspekte Liebe und Weisheit in sich trägt. Der Liebesaspekt von Venus ist passiv, während der Liebesaspekt von Jupiter aktiv ist. Das heißt, durch Jupiter wird die Liebe vom emotionalen Fluss gereinigt, während sie durch Venus vom begrenzenden Einfluss der Gedankenströme gereinigt wird.

Im Sonnensystem ist Jupiter der größte Planet. Der Riesentitan (Yang-Energie) wird von einer großen Zahl von Monden (Yin-Energien) begleitet: ein Sonnensystem im Sonnensystem. Auch bezüglich Wohlwollen und Großmut ist Jupiter der Größte. Er nimmt in jedem Horoskop eine Schlüsselstellung ein.

Fische-Entelechie (Öl und Eitempera)

Jupiter-Ingreß heliozentrisch

Aus der Sicht der Sonne (heliozentrisch) befindet sich Jupiter noch in den Fischen in der Konjunktion mit Neptun. Jupiter auf 21°01′ in den Fischen und Neptun auf 23°14′ Fische. ich habe mal geschaut, wann die Konjunktion aus heliozentrischer Sicht exakt ist:

am 6. Juni 2022 um 6.00 Uhr auf 23°24′ in Fische.

Hier die beiden heliozentrischen Horoskope für eigene Forschungen.

Jupiter-Ingreß Widder HELIO 11.5.2022

Jupiter-Neptun Konjunktion HELIO am 6.6.2022


Sternengrüße von Sundra

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warm-würzig, aromatisch-fruchtig, dunkelsüß,
ambraartig, rosig, vanillig, samtig-weich, grün-waldig
ausgleichend, stabilisierend, strahlend, magisch

Inhalt: 15 ml Jojoaböl, ätherische Öle (18 %): Bergamotte*,  Gewürznelke*, Jasmin, Kardamom*, Limette*, Moschus (pflanzlich Ambrettesamen/Abelmoschus), Patchouli*, Rose, Safran Absolue, Sandelholz, Vanilleextrakt*, Veilchenblätter Absolue, Vetiver*, Ylang Ylang*, Zimt*, Zedrat* (Urzitrone), Zitrone* (*aus kbA) 




Basis: Vetiver, Patchouli, Veilchen, Sandelholz, Moschus, 
Herz:  Rose, Jasmin, Ylang Ylang, Vanille, Safran, Gewürznelke, Kardamom, Zimt
Kopf:  Bergamotte, Limette, Zitrone, Zedrat  

Beschreibung „Eclipse XXII“

Nach dem bewährten Duft der Tag- und Nachtgleiche von 2019 („Solstice XIX“) stelle ich hier aus aktuellem Anlass den Duft „Eclipse XXII“ von 2022 vor. Eklipse heißt Finsternis, Verdunkelung und meint die periodisch wiederkehrenden Sonnen- und Mondfinsternisse hier auf der Erde – ein magisch-rätselhaftes Schauspiel von Licht & Schatten, Yang & Yin, inszeniert von Sonne, Erde und Mond – zusammengefasst in einem Duft.

Ich lasse mich bei der Auswahl der Düfte vom perfekten Zusammenspiel der Sternenlichter und Planeten am Himmel inspirieren und freue mich, wieder einmal die ASTROLOGIE mit der AROMATHERAPIE und PFLANZENALCHEMIE in Beziehung zu setzen und eine Brücke zu bauen vom kosmischen Schauspiel der Eklipse zum olfaktorischen Erlebnis der Sinne und darüber hinaus zu heilkräftigen Essenzen, Tinkturen und Düften.

Für die Basisnote wähle ich die dunklen, schweren Düfte der Erde,die uns Bodenhaftung, Präsenz und eine süße Fülle an Früchten und lustvollen Erfahrungen schenken. Sie stabilisieren, bewahren, zentrieren uns; in finsteren Zeiten aktivieren sie Urvertrauen, Schutz und Geborgenheit in uns: die aromatische Vetiverwurzel – Duft der Ruhe, der Verwurzelung und der sich erneuernden Erde –, des weiteren Patchouli, den eigenwilligen, exotischen Hippieduft der kraftvoll sinnlichen Körperwahrnehmung, und den warmen, vollen, ‚pheromenalen’ Duft von Viola odorata, dem wohlriechenden Veilchen. Die dunkelsüße, tiefgründige Energie von Abelmoschus stärkt unseren Körper über die Gefühlsebene, bringt Liebe und Frieden ins Wechselbad extremer Gefühle, und der hochschwingende, strahlende, mythische Sandelholzduft trägt uns wieder in den Fluss des Lebens, stärkt unsere Intuition und das Bauchgefühl für den richtigen Zeitrhythmus.

Eclipse, Aquarell Metallicfarben auf schwarzem Karton

In der Herznote lasse ich die unterschiedlichen Düfte von Sonne & Mond,von Tag & Nacht, Feuer und Wasser, zu ihrer alchemistischen Hochzeit verschmelzen und erbitte dazu den Segen und alles umarmenden Liebeszauber der Venus, die auch prompt ihre Königin der Düfte ins Spiel bringt – die Rose. Im Namen der Sonne strahlen und glühen nun die exotisch-würzigen, süß-feurigen Gewürzessenzen um die Wette: Safran, Gewürznelke, Kardamom, Muskat, Zimt... Sie regen das Lebensfeuer in der Tiefe des Planeten und in allen Lebewesen an und lassen die Sonne in uns aufgehen. In der Dunkelheit vernehmen wir die sanfte Stimme der Mondin in uns, der inneren Geliebten und Braut. Wir erkennen sie an ihrem Duft, den süßesten und sinnlichsten Düften der Nacht- und Mondenwelt – Jasmin, Ylang Ylang, Vanille und Moschus. Wir vertrauen, geben uns hin… und genießen.

Mit den ätherischen Essenzen für die hellsten Schwingungen der Kopfnote betreten wir nun den ätherischen Bereich der Zitrusdüfte unserer großen kosmischen Lebens- und Lichtspenderin Sonne. Hier weben die fein-herb-fruchtige Bergamotte, die strahlende Limette und die klaren, frischen Zitronendüfte am ätherischen Kleid unseres Planeten, lassen uns goldenes Licht atmen, erhellen uns und unsere Welt, indem sie dunkle, eingeschlossene Zustände / Energien in Licht verwandeln und nicht eher ruhen, bis die Schatten erkannt und verwandelt sind, die Situation in neuer Klarheit strahlt und die Lichtenergie wieder frei fließt.

Drei Düfte: Solstice (Sonnenwende) – Eclipse (Sonnen-/Mondfinsternis) – Die Frau im Mond

Es fehlt noch „Equinox“ , der Duft für die Tagundnachgleiche. Bei Bedarf stelle ich auch gerne größere Gebinde von Solstice und Eclipse her – für eine alkoholische Parfumbasis.

Achtung – Ich möchte noch auf die neue Roll-on Größe von > 15 ml < (hier nur bei „Eclipse“) hinweisen, die ich einmal probeweise bestellt habe. Optisch gibt es keinen Unterschied zur 10 ml Flasche , doch in der Füllmenge und in der Dicke des Glases.

Tiefe Freude mit den heilsamen Essenzen, Frieden und Segen für alle,

dufte Grüße von der Almequelle,

Sundra

Tuschespuren: Der Bär und die Bienen
Im Zentrum
hu hu - ha ha, der bär ist los
er tanzt um mich und kratzt am schloß
---------- was kratzt es mich ----------
mit meinem honig will ich dienen
dem GANZEN volk der bienen
	 

Naturparfum CRAZY TUBEROSE

blumig-süß, gourmet, würzig-warm,

verführerisch, sinnlich, feminin, verspielt

ausgeichend, erdend, stärkend,

Inhalt: 50 ml Weingeist, ätherische Öle (14 %): Angelika, Bergamotte*, Davana, Jasmin, Kardamom*, Kakaoextrakt*, Mandarine rot*, Nanaminze*, Neroli*, Patchouli*, Pfeffer schwarz*, Sandelholz (Mysore), Styrax, Tuberose Abs., Vanilleextrakt* , Zitronenverbene*, Ylang Ylang* (*aus kbA)

50 ml crazy tuberose

Der Duft von Tuberose lässt sich als blumig, schwer, süß und honigartig charakterisieren. Würzig warmes Patchouli und echtes ostindisches Sandelholz verleihen der Tuberose eine moschusartige Tiefe und bilden einen samt-holzigen, balsamischen Fond. Abgerundet durch Jasmin und Vanille, die den Essenzen eine feine blumige Süße verleihen, wird diese Komposition zu einer opulenten floralen Sensation.

Schöpfungs-Mandala

Ein Parfum, bei dem alles stimmt : Es duftet nicht nur verführerisch gut, sondern steckt auch voller Heilkraft aus der Natur. Heilung geschieht hier vor allem durch die ausgleichenden, harmonisierenden Essenzen. Glückshormone und Happylizer schwirren durchs Quantenfeld… sind in in aller Munde und Nasen… strömen durch Riechkolben und Hautzellen… selbst gemachte Botenstoffe aus unserem Gehirn… eigene Schöpfungen… ganz legale Glücklichmacher: Oxytocin, Dopamin, Serotonin, Encephaline und Endorphine

Bei der Duftkomposition crazy tuberose handelt es sich um einen sinnlich-verspielten, femininen Duft von enormer Strahlkraft und Energie, die man direkt nach der Anwendung erfahren kann. Dezent leuchten und strahlen die kostbarsten zitrischen Pflanzenwesen Bergamotte, Neroli und Zitronenverbene. Die Tuberose kann auch schon mal außer Rand und Band geraten, und ihre vielen Duftfacetten können dich ganz schön an der Nase herumführen. So mag dir die Kopfnote vielleicht ein wenig verspielt, genießerisch, durchgeknallt oder verrückt erscheinen. Der voll-reife Nardenduft fängt sie jedoch wieder ein, tröstet, spendet liebevoll Wärme und tiefe Zuneigung. Eigenwilliges Patchouli erdet sie und bringt sie wieder in die Gegenwart, ohne sie einzuengen oder zu gängeln.

                                               „Weil ich niemals dich anhielt, halt ich dich fest.“ Rainer Maria Rilke

Tuberosenöl ist der Inbegriff von Sinnlichkeit und Erotik. Von seiner harmonisierenden und strahlenden Wirksamkeit auf unsere verschiedenen Energiekörper bin ich absolut überzeugt. Bisher wurde ich von dem qualitativ hochwertigen Tuberosen Absolue niemals enttäuscht. Freunde und Mitgenießer strahlen vor Begeisterung, denn Tuberose kann spürbar die Encephalin- und Endorphinproduktion anregen. Ihr Duft löst seelische Blockaden, euphorisiert und kann auch sehr berauschend wirken. Er öffnet unser Herz und lässt uns die Lebenslust aufs Neue entdecken. Außerdem stärkt er unser Einfühlungsvermögen für uns selbst, für unsere Mitmenschen und für unsere Umwelt.

Basisnote: Sandelholz, Patchouli, Vanille, Styrax, Angelika

Herznote: Tuberose, Jasmin, Narde, Kardamom, Kakao, Pfeffer,

Kopfnote: Bergamotte, Neroli, Mandarine rot, Verbena, Davana, Nana-Minze.

Ich wünsche euch Inspiration und Freude im lebendigen Miteinander mit den ätherischen Ölwesen, die ja bereits das höhere Lebensprinzip in sich tragen. Sie sind die geistigsten Substanzen, die es während unserer Lebenszeit auf der Erde gibt: Als stoffliche Pflanze (Körper) sind sie unter schöpferischer Mitwirkung des Menschen durch den Prozess der Destillation gegangen, sind durch den alchemistischen Verwandlungsprozess der Verfeinerung, Läuterung, Vergeistigung und Reifung unsterblich, d.h. geistig und kosmisch geworden – als ätherischer Duft, der uns im ätherischen Öl irdisch zur Verfügung steht, der uns unseren Geist beschenken möchte, die Seele läutern und den Körper heilen kann.

Duftende Grüße von der Almequelle – SARVA MANGALAM – Sei es zum Segen aller!

Eure Sundra

Tuberose Quelle: Wikipedia Forest & Kim Starr

Naturparfum „Schwarzer Jasmin“

10 ml Jojobaöl im Roll-on (rot-blau)

blumig, exotisch, wärmend
aufmunternd, belebend, kostbar, sinnlich

Inhalt: Jojobaöl bio, ätherische Öle (16%): Basilikum*, Bergamotte*, Blutorange*, Grapefruit*, Hoblätter*, Jasmin Sambac, Mandarine grün*, Lavendel*, Weihrauch arab., Zimtrinde (*aus kbA)

„Schwarzer Jasmin“ ist ein sinnlich betörender und zugleich belebender Duft. Er vereint die blumig-intensive Sinnlichkeit des Jasmins (J. sambac) mit den stimmungsaufhellenden Zitrusdüften. Dazu kommt der aufmunternde, würzige Duft des königlichen Basilikums, der emotionale Knoten lösen und zur inneren Wahrheit führen kann. Auch die taiwanesischen Hoblätter aktivieren Heiterkeit, Lebensfreude und Zuversicht. Warmer, samtiger Zimt rundet den Duft ab, während die mystische Weihrauchessenz das Bewusstsein für die höchsten Schwingungen durchlässig macht und tiefen Frieden schenken kann.

Achtung! Dieser Duft hat es in sich! Jasmin wirkt psychisch tief ein, kann archaische Kräfte wecken, die noch verzaubert auf unserem Seelengrund liegen und auf ihre Freisetzung warten, denn an der tiefsten Quelle des Glücks sitzt oft auch der tiefste Schmerz. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, sich auf die Suche nach der Süße des Lebens und der Erfüllung seiner tiefsten Sehnsüchte macht, darf erfahren, dass Trauer, Wehmut und Schmerz mit Hilfe der beteiligten Pflanzenessenzen aus dem Emotionalkörper herausgeschwemmt und durch die Süße der Blütendüfte neutralisiert werden. Der große mystische Duft des Weihrauchs ist ein guter Begleiter, wenn es um das Annehmen von Schicksalsschlägen und die Bewältigung von Trauer geht.  

Viel Freude mit den Pflanzenessenzen und beim Erschnüffeln der neuen Kompositionen.

Duftende Grüße von der Almequelle – SARVA MANGALAM – Sei es zum Segen aller!

eure Sundra

Naturparfum „Jasminträume“

blumig, exotisch, verführerisch,

süß mit fruchtig-krautiger Note (johannisbeerähnlich)

harmonisierend, stimmungsaufhellend, aphrodisierend,

entspannend, beruhigend, hingabefreudig

Inhalt: 10 ml Jojobaöl bio, ätherische Öle (21 %): Basilikum*, Bergamotte*, Bucco, Jasmin, Kamille römisch*, Pfeffer Schwarz*, Orange süß*, Weihrauch arabisch, Ylang Ylang (*aus kbA)

Ein betörender Duft für „heiße“ Nächte, ob du sie nun gemeinsam mit einem physisch anwesenden Partner oder mit dir allein verbringst. Mit diesem betörenden Duft stimmst du dich bewusst ein auf ein paar sehr intime Stunden – mit dir selbst oder mit einem Partner. Vielleicht träumst du vom Mondlicht im Hain oder blühst auf wie die Königin der Nacht – für diese eine Nacht. Das kann heißen, dass du dich ganz bewusst und ausschließlich diesen Stunden, diesem Partner oder deinem eingeborenen leuchtenden Wesen hingibst, ohne dich von lustverhindernden Mustern – wie Alltagssorgen, Bindungs- oder Verlassenheitsängsten, Gedanken von Verpflichtungen, ewiger Treue, ewiger Bindung und so fort – stören zu lassen. Dann bedufte dezent den entsprechend vorbereiteten Raum für deine intimen Liebesstunden.

Diese Duftmischung ist facettenreich, mit einer zitrisch, minzig-frischen und fruchtig-krautigen Kopfnote (Bergamotte, Orange, Basilikum, Bucco), einer intensiv blumigen Herznote (Jasmin, Ylang Ylang, Pfeffer, Kamille römisch) und einer würzigen, balsamischen Basisnote (Weihrauch). Hier verbindet sich die blumig-intensive, phantasievolle Sinnlichkeit des Jasmins mit der fruchtig-erfrischenden und beruhigenden Harmonie der Bergamotte und der exotisch-blumigen, süß-verführerischen Lebensfreude der „Blume der Blumen“ (Ylang Ylang). Allen Essenzen gemeinsam ist ihr stresslösender und harmonisierender Einfluss. Sie schenken dir innere Gelassenheit, tiefes Vertrauen und die Bereitschaft zur Hingabe – so du dich von dem wogenden, duftenden Meer aus Blüten tragen lässt.

Sei authentisch… gib dich dir selbst und dem Fluss deiner Gefühle hin… traue dem Leben, deiner Wahl und dem Augenblick.

Duftende Grüße von der Almequelle – SARVA MANGALAM – Sei es zum Segen aller!

eure Sundra