Geozentrisches Weltbild vs. heliozentrisches Weltbild

Quelle: File:Geoz wb de.jpg
Die Sonne sein
Die Sonne sein – solares BewusstSein – was heißt das eigentlich? Da ist die Sonne, der ältere Bruder, der Archetyp des Schöpfers und Lebensspenders – und da sind noch neun weitere Geschwister in dieser Galaxie, die um den älteren ihre Bahn ziehen. Unser Heimatplanet ERDE ist einer von diesen neun kreisenden Sonnentrabanten. Was sie verbindet, ist das Band der Liebe.
Wir gehen in der geozentrischen Astrologie von der Sonne als Persönlichkeit aus, doch die geistig ausgerichteten Planeten jenseits von Saturn fordern von uns ein Loslassen von alten Identifikationen, von emotionalen und mentalen Fixierungen und Vorstellungen.
Ich möchte euch heute das heliozentrische Horoskop vorstellen, in dem die Sonne im Mittelpunkt steht und die Erde aufgrund ihrer Position (gegenüber der Radix-Sonne) unsere höhere Verantwortung für diesen Planeten definiert.
Ein Angebot für Menschen, die ein höheres Bewusstsein anstreben.
Die Planeten als Sonnentrabanten
Der Planet Erde steht im heliozentrischen Horoskop immer in Opposition zur Stellung der Sonne im Radix (geozentrisch). Beim heliozentrischen Weltbild befindet sich die Sonne im Zentrum (des Sonnensystems) während alle anderen Planeten, Kleinplaneten oder Kleinkörper sie umkreisen. Das entspricht den tatsächlichen Gegebenheiten. Wir schauen aus dieser Sonnenperspektive den Planet Erde immer in exakter Opposition zum Stand der Sonne im Radix. Beispiel:
Jemand, der mit einer Sonne im Wassermann geboren ist, ‚erblickt’ im heliozentrischen Kosmogramm (aus der solaren Perspektive) den Planeten Erde über das Zeichen Löwe. Bei der Achse Löwe-Wassermann geht es um das höhere Bewusstsein, das sich aus dieser zur Einheit verschmolzenen Gegensatzspannung ergibt, um die lebendige Synthese von Feuer- und Luftqualitäten, von Ich- und Gruppenbewusstsein, von persönlicher und transpersonaler Liebe.
Beim Vergleich von geozentrischem und heliozentrischem Horoskop stellen wir fest, dass die langsam laufenden Planeten von Jupiter bis Pluto meist in ihren geozentrisch ermittelten Zeichen bleiben. Lediglich die persönlichen Planeten, die unserer Sonne am nächsten sind – Merkur, Venus, Erde und Mars, stehen beim heliozentrischen Horoskop in anderen Zeichen und erhalten durch diese eine andere Färbung als im Radix. Auch die Phasen der Rückläufigkeit entfallen, die Planeten bewegen sich immer vorwärts, so wie es den Tatsachen entspricht.
Der Mond wird im heliozentrischen Horoskop nicht eingezeichnet, denn er ist ja ein Trabant, ein ‚Diener der Erde’ und kein Planet. Im Programm von astro.com wird er allerdings zusammen mit dem Symbol der Erde dargestellt. Diese erweiterte Perspektive ermöglicht es uns, unseren Heimatplaneten Erde als einen von vielen Sonnentrabanten zu begreifen. Da sich die Erde/Mondposition im heliozentrischen Weltbild immer genau gegenüber von der Sonnenposition des geozentrischen Horoskops befindet, erkennen wir über die Position der ERDE unsere höhere Verpflichtung für den Erdenplan über das gegenüberliegende Energiefeld des Sonnenzeichens. Mit der Erde in diesem Zeichen werden wir zum Dienst für den kosmischen Plan für das gesamte Sonnensystem und darüber hinaus gerufen.
Galaktisches
Wir schalten jetzt um vom Mikrokosmos zum Makrokosmos, lösen unseren geozentrisch subjektiven Blick von unserem kleinen irdischen Konfliktkreis (Ententeich), und richten ihn in die Weiten des Alls, auf den galaktischen Ozean, unsere Milchstraße. Unser Sonnensystem ist Teil dieser Galaxie und liegt am äußeren Rand eines kleineren Spiralarms, der das Zentrum der Milchstraße, das Galaktische Zentrum mit einer Geschwindigkeit von rund 900.000 Stundenkilometern (rund 250 km/s) in ca. 240 Millionen Jahren umfliegt.
Wir können uns das Galaktische Zentrum (G.Z.) als ein riesiges Schwarzes Loch von Antimaterie vorstellen oder als eine schwarze Supersonne mit intensiv absorbierenden, anziehenden und gleichzeitig ausstrahlenden Kräften. Diese giganto-galaktische Supersonne verbindet alle Sterne und Sternensysteme unserer Galaxie zu einem sinnvollen Ganzen: die Milchstrasse.
Wir finden das Galaktische Zentrum auf dem südlichen Sternenhimmel zwischen dem Sternbild des Skorpion und des Schützen. Man erkennt den rötlichen Stern Antares über dem südlichen Horizont. Links davon befindet sich die Mitte unserer Galaxie, das Herz unserer Welt, das identisch ist mit unserer eigenen Mitte. Die Maya nennen dieses galaktische Herz Hunab Ku, das heißt „Der eine Spender von Bewegung und Maß“, auch das „Nichts“… der Ich Bin, der Ich bin… der Eine mit den vielen Namen... der Eine, über den nichts gesagt werden kann…
Hunab Ku – das G.Z. –beschreibt die Mitte von allem, was existiert.
Deine innere Mitte und meine innere Mitte und die innere Mitte
von jedem Menschen sind miteinander verbunden.
Genauso sind wir verbunden mit der Mitte von jedem Tier, jeder Pflanze,
darüber hinaus mit der Mitte des Planeten Erde, mit der Mitte unserer
Sonne und mit der Mitte der Galaxie.
All das ist Hunab Ku.
Im Tierkreis finden wir das Galaktische Zentrum zurzeit auf 27°09’ im Schütze, dem Zeichen des Bogenschützen oder Zentauren. Auch die Position des G.Z. fügen wir in das heliozentrische Horoskop ein. Im Zeichen Schütze erhebt sich der Mensch über seine niedere Natur, wandelt sich vom Tiermensch zu einem nach dem höchsten Bewusstsein strebenden spirituellen Wesen. Durch Selbsterkenntnis, Meditation, Bewusstseinsschulung und Schattenarbeit lösen wir uns schrittweise von unseren materiellen, seelischen und mentalen Fixierungen und Projektionen, lassen unsere Identifikation mit dem Körper, der Persönlichkeit, dem erdverhafteten Ego los. In der so entstehenden Leere kann das universale Selbst als ursprünglicher Lichtfunke aufflammen und sich ausbreiten.
Aus der Mitte unserer Galaxie kommen unentwegt mächtige Impulse, die durch die gesamte Galaxie gehen. Diese Mitte ist für uns die zentrale Quelle aller Energie und allen Lichts. Sie existiert als Licht in jedem Bewusstsein und verbindet alles mit allem. Darum fügen wir auch die Position des G.Z. in das heliozentrische Horoskop ein.
Und darum wundert es mich nicht, im heliozentrischen Horoskop des irdischen Neumonds vom 2.3.2022 den Planeten Mars in Konjunktion mit dem G.Z. im Zeichen Schütze zu finden – genau zu dem Zeitpunkt auf dem Planeten Erde, wo das Tierische im Menschen wieder ‚mehr’ will, mehr Land, mehr Menschen vereinnahmen, absorbieren will. Doch gleichzeitig ist auch vermehrt das Licht da – hier im Horoskop in Form eines Lichtstrahls und eines Lichtschwertes – die zwei blauen Strich-Aspekte zwischen oben und unten. Doch wir haben die Wahl und wir haben das Lichtschwert in der Hand. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf die Konflikte und Spannungen richten, bleiben wir im persönlichen Bereich auf der niederen, dichtesten, materiellen Ebene verhaftet. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Mitte, auf das Zentrum des Lichts und der Liebe, werden die Früchte der Harmonie um uns herum sichtbar.
Schaut in euer Radix, in welches Haus oder Feld der Tierkreisgrad von 27°-28° Schütze fällt, welchen Lebensbereich die galaktische Mitte aktiviert… schaut nach und erspürt, wo das „Schwarze Loch“ in euch unendlich ‚hungrig’ ist und absorbieren, aussaugen, vereinnahmen will… und wo dieser leere Raum gleichzeitig ein unendliches Reservoir von reinem Licht und von unerschöpflicher, bedingungsloser Liebe ist, die frei fließt, ohne jemals zu versiegen. Dazu folgendes Zitat:
„Im GZ ist die unendliche Dunkelheit, denn das Schwarze Loch ist unendlich schwarz. Gleichzeitig ist es auch unendlich hell, denn im Schwarzen Loch ist unendlich viel Licht gespeichert. Von außen ist es unendlich schwarz, von innen jedoch unendlich hell. Von außen ist es unendlich „hungrig“ und saugt alles in sich hinein, von innen enthält es eine unendlich Fülle.“
Anabela Cudell
Solares Bewusstsein
Mein erster Lehrer, Hans-Hinrich Taeger, legte uns Anfang der Achtziger Jahre die Forschungsarbeit mit dem heliozentrischen Horoskop (Kollektivkarmagramm) ans Herz, nachdem er uns mit der Astroenergetik und der spirituellen Astrologie die Grundlagen für die Betrachtung des geozentrischen Horoskops (Individualkarmagramm) vermittelt hatte.
In unserem geozentrischen Geburtsbild (Radix) steht der Planet Uranus für blitzartig auftauchende Erkenntnis, die aus der geistigen Sonne des höheren Selbst und ihrem Freiheitsimpuls stammt. Freiheit ist sein Urimpuls, Freiheit im Stofflichen, im Seelischen und im Geistigen. Seine entmaterialisierenden Kräfte wirken nur auf den niederen, dichten Ebenen zerstörerisch (Uran, Radioaktivität), auf den höheren Ebenen weitet er im Geistigen das Bewusstsein des Menschen ins Kosmische und Supramentale (Sri Aurobindo). Uranus erschließt uns auch das große Gebiet der Kosmosophie, Astrosophie und Alchemie. Darum ist Uranus im Geburtsbild auch ein Indikator für Bewusstseinswandlung, -erhöhung und -erweiterung, ebenso bezeugt er ein begnadetes Talent für die Symbolsprache der Sterne. Er ist der kosmische Alchemist des Wassermann-Zeitalters.
Um in das galaktische Bewusstsein des Uranus hineinzuwachsen, ist es notwendig, dass wir im Bewusstsein mit dem Sonnenselbst verschmelzen, dem solaren Ich Bin, unserer solaren Heimat und Quelle des Lichts. Wir fühlen die Sonne in unserem Herzen als allumfassende Liebe, als Bewusstsein von allem, was ist. Als Krone der Schöpfung sind wir durchdrungen vom höheren Plan des geistigen Sonnenfeuers. Wir sind die Gottessaat, göttliche Funken und Sonnenblitze, wir sind komisches Bewusstsein und grenzenlose Seligkeit. Dank unserer Schöpferkraft strahlen wir dieses Wissen auch in unser Denken und Handeln aus. Wir lassen unser Licht auf alle und auf alles strahlen – ohne Unterschied, ohne Vorurteile und Bewertungen. Denn über die Kraft der Liebe, des Lichts und des Willens sind wir mit allem verbunden, was ist. Mit all unseren äußeren und inneren Sinnen erfahren wir das Licht. Wir fühlen, schmecken, riechen, berühren und sehen das Licht.
Das Maya-Wort für „Geist“ ist K’inan, das heißt, „die Sonne sein“. Ich nehme meine Göttlichkeit an, meine innere Sonne und meinen leuchtenden Lichtkörper. In dieser schlichten Identifikation mit dem Licht verbirgt sich eine große Macht, große Freude und auch eine große Verantwortung. Denn: „Wie oben, so unten“ – Du bist in Gott, Gott ist in dir.
Die Erde im heliozentrischen Horoskop
Mit diesem Bewusstsein sind wir schon mittendrin in unserem heliozentrischen Horoskop, sind eingebunden und angeschlossen an die kosmischen Energien, Pläne und Absichten. Auf uns wirken jetzt die Konstellationen, die zur Zeit unserer Geburt auf die Sonne einwirkten. Diese befindet sich nun in der Mitte des Horoskops (solares Ich Bin), und wir entdecken unseren Heimatplanet Erde genau gegenüber von der bisherigen Sonnenposition des geozentrischen Bildes.
Beispiel: mein heliozentrisches Geburtsbild: Erde im Zeichen Jungfrau
Mit einer persönlichen Sonne im Zeichen Fische (geozentrisch) bin ich vom heliozentrischen Standpunkt aus über das Zeichen Jungfrau für den Planeten Erde verantwortlich. Die Erde ist einer von zehn anderen Sonnentrabanten und im Moment meiner Geburt (am 13.3.1947), befand sich die Erde im Zeichen Jungfrau. Ist das Gegensatzpaar Jungfrau-Fische im Bewusstsein verschmolzen, kann durch emotionale wie auch mentale Reinheit, Klarheit und Zielgerichtetheit (Jungfrau) das persönliche Ich transzendiert und das Ideal der Selbstlosigkeit erreicht werden.
Die Fischesonne entwickelt sich ständig weiter durch selbstüberwindendes Mitgefühl, entpersönlichte allgemeine Menschenliebe und mystische Einsicht. Erst wenn Pluto, der seelische und geistige Herrscher des Zeichens, alle einengenden emotionalen Bindungen zerstört hat, kann ich mich unbeirrbar den geistigen Aufgaben und Zielen widmen, die über persönliche und emotionale Bestrebungen hinausgehen.
Bewusster Verzicht auf persönliche Bindungen, um für den Dienst an der Menschheit und am notleidenden Mitmenschen da sein zu können, die Arbeit am Selbst, die tägliche Selbst-Analyse und Erforschung des Bewusstseins (Jungfrau-Qualitäten) – all das ist notwendig, um das Denken, die mentale Feinfühligkeit für höhere Eindrücke und empfangene Inspirationen, die Kraft innerer Ausrichtung und auch die starke Willenskraft von subjektiven, persönlich motivierten Einflüssen rein zu halten.
Meine hohe ethische, kritische und auch praktisch lebbare Verantwortung für die Erde und die auf ihr lebende Menschheit besteht darin, nach höchster Erkenntnis und Weisheit zu streben. Die Jungfrau-Erde drängt nach Klarheit und Reinheit des Bewusstseins, „transformiert das dunkle, mystische Sein in esoterische oder religiöse Weisheit, in heilsame geistige Medizin“ (Taeger, Astroenergetik, Papyrus Verlag 1987, S. 371).
Fortsetzung: Die Erde im heliozentrischen Horoskop
geozentrisch: Sonne im Widder / heliozentrisch: Erde in der Waage am Beispiel von Richard Alpert aka Baba Ram Dass, dessen Buch BE HERE NOW – SEI JETZT HIER aus den Siebziger Jahren mir gerade wieder über den Weg ‚läuft‘.