Die Kundalini-Schlangen

Ein Traum

Kurz nach meinem 55. Geburtstag erscheint dieser Traum im Spiegel meines Bewusstseins.

Bevor ich in das Haus der Freundin eintrete, bleibe ich in der Tür stehen, da ich weiß, dass sie zwei Schlangen hat. Noch sind sie nicht zu sehen. Die Freundin sagt, ich solle langsam bis in die Raummitte gehen. Jetzt kommt die schwarze Schlange von links, die rote Schlange bleibt rechtsseitig. Sie kriechen nicht auf dem Boden, sondern hängen bzw. schlängeln sich immer vertikal in die Höhe, wie jetzt an den beiden Türpfosten. Beide Schlangen haben etwa Armesdicke und die Körperlänge eines ausgewachsenen Menschen.

Die Umarmung der Schlangen – Suminagashi-Prozess, fixiert & gedruckt auf japanischem Reispapier, 2023
 

Auch ein Mann ist anwesend, der mir gefällt, der gut zu mir passt wegen seiner geistigen Einstellung, Denkweise und Erfahrung. Er zeigt mir farbige Bilder, die zunehmend Mandala-Charakter annehmen und schließlich ganz alten, ausgeblichenen tibetischen Thangkas* gleichen. Das auf dem Bild dargestellte Geschehen lässt sich nur erahnen, ist transzendenter Natur: In einem naheliegenden Wald werden Opferhandlungen ausgeführt. Zwischen den hohen Bäumen knien Gruppen von Menschen am Boden, halten Opferschalen in den Händen. Die Farben des seidenen Thangkas sind Goldgelb, Rot und Grün.

Die Freundin schließt nun die Tür des linken Raumes (Bad), an der ich die schwarze Schlange zuletzt wahrgenommen habe. Sie sagt mir, dass die Schlange sprechen kann und sie einmal gerufen hat: „Marion komm!“ Der Mann ist müde, lässt den Kopf hängen. Er meint, der Luftraum sei zu angefüllt, und er öffnet ein Fenster. Er will mich küssen. Ich verabschiede mich, ziehe meine braune Wildlederjacke an und gehe nach draußen. Unterwegs erschrecke ich wegen einer mächtigen Schlängelbewegung am Rücken – und dann kommt plötzlich die schwarze Schlange aus meinem linken Ärmel heraus, schnurrt wie ein Kätzchen, leckt mir die linke Hand, schlängelt sich dann zum rechten Arm herüber, wo sie ihren eigenen Schwanz ergreift, der dort aus dem rechten Ärmel herausguckt. Sofort begebe ich mich wieder in das Haus der Freundin, um ihr die Schlange zurückzubringen. (18.3.2002)

UROBOROS (Acryl auf Papier)

* Thanga

Ein Thangka ist ein handgemaltes Rollbild des tantrischen Buddhismus. Im tibetischen heißt es „than-ka“, das Wort „than“ bedeutet flach, und die Nachsilbe „ga“ steht für die Malerei. Das Thangka ist also eine Malerei auf einer ebenen Fläche die aufgerollt und transportiert werden kann. In Tibet wird das Thangka zur Meditation oder zu traditionellen Zeremonien verwendet oder auch als transportables Lehrmittel um die buddhistische Philosophie der nomadischen Bevölkerung zu veranschaulichen.

Auf mein Abenteuer mit SUMINAGASHI gehe ich in meinem nächsten Blogeintrag ein.

Und weiter … immer der Nase nach –

im Moment kitzelt und werkelt der Duft des Blauen Lotos (Wasserlilie) durch die Blütenblätter der Energiezentren

von Herzen

Sundra

Schlangen-Mandala, Farbstift